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Berlin: Harry Potter: Von Tag zu Tag

Schon mal was von Harry Potter gehört? Ich ja.

Von David Ensikat

Schon mal was von Harry Potter gehört? Ich ja. Lust auf Harry Potter? Ich nein. Schlechtes Gewissen? Ich ... nein, eigentlich nicht.

Aber das ist doch ein Phänomen! Wer da keine Lust dran hat, der ist von gestern! Ein rückschrittlicher Jammerhals, ein oller Knochen! All die Trilliarden verkaufter Potterbücher, Teil eins, zwei, drei, vier, folgende! Die Quantillionen vorverkaufter Kinokarten! Das Riesenplakat am Forum-Hotel! So viele entzückte Kulleraugen können nicht irren! Kinder an die Macht! Harry Potter in jede Stube - erst als Buch, dann als Bücher, dann als Matell-Figur neben den gipsernen Beethoven-Kopf und als Riesenposter über die Spitzweg-Reproduktion. Und dann, bestimmt ganz bald, der zweite Harry-Potter-Film, ach was, der Harry-Potter-FilmFilm, noch teurer, noch okkulter, noch erfolgreicher - dann malen die Werbeleute eine runde Brille an die Fernsehturmkugel und stecken einen Zauberhut drauf. Wer dann nicht mitreden mag, ist erst recht ein Dussel, ein unbelehrbarer.

Huiii, merken Sie, das ist Kulturkritik. Ein Aufbäumen gegen den Zeitgeist. Ein Ruf in der Wüste. Das ist die Verzweiflung des Draußenstehenden. Das schlechte Gewissen, kein schlechtes Gewissen zu haben.

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