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Hauptbahnhof: Gerkan beschuldigt Bahn weiter

Trotz einer anhängigen Unterlassungsklage hat der Architekt des neuen Berliner Hauptbahnhofs, Meinhard von Gerkan, seine Vorwürfe gegen die Deutsche Bahn erneuert.

Berlin - Der Konzern habe absichtlich darauf verzichtet, die Stahlträger in der Fassade des Gebäudes zu sichern, sagte Gerkan dem Radiosender "NDR Info". Sein Büro habe der Bahn sogar schriftlich mitgeteilt, dass Bedenken gegen diese Entscheidung bestehen.

Die Deutsche Bahn hat Medienberichten zufolge eine Unterlassungsklage gegen den Architekten beim Berliner Landgericht eingereicht. Das Unternehmen will dem Architekten Behauptungen untersagen, wonach der Konzern Mitschuld am Absturz eines tonnenschweren Stahlriegels von der Fassade des Bahnhofsgebäudes trage.

Bahn: Gerkan hat sich nie beschwert

Der Querträger hatte sich Mitte Januar während des Orkans "Kyrill" von einem der Bügelbauten am Ende Mai 2006 eröffneten Hauptbahnhof gelöst und war 40 Meter in die Tiefe gestürzt. Verletzt wurde niemand. Gerkan bekundete daraufhin öffentlich, die Bahn habe die von ihm vorgesehenen Haltevorrichtungen für die horizontalen Fassadenelemente weggelassen.

In seiner Klageschrift macht der Konzern nach Darstellung des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" geltend, die vorgesehenen Haltevorkehrungen hätten lediglich "dekorative und gestalterische Funktion". Auch habe Gerkan das Weglassen der so genannten Ohrenbleche während des Baus nie geprüft oder angemahnt. Außerdem führen die Bahn-Juristen dem Bericht zufolge an, dass die Halterungen nicht aus Kostengründen weggelassen worden seien - sondern um im Winter das Entstehen von möglicherweise gefährlichen Eiszapfen zu verhindern. (tso/ddp)

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