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Berlin: Haus Cumberland: Immobilie bleibt vorerst leer

Für das Haus Cumberland am Kurfürstendamm 193/194, das zum Luxushotel umgebaut werden soll, muss die Fundus-Gruppe einen neuen Betreiber finden, weil Kempinski ausgestiegen ist. Erst nach Vertragsabschluss mit einem neuen Partner aber ist nach Informationen aus der Immobilienbranche eine hundertprozentige Finanzierung des vereinbarten Kaufpreises von 162 Millionen Mark sicher.

Für das Haus Cumberland am Kurfürstendamm 193/194, das zum Luxushotel umgebaut werden soll, muss die Fundus-Gruppe einen neuen Betreiber finden, weil Kempinski ausgestiegen ist. Erst nach Vertragsabschluss mit einem neuen Partner aber ist nach Informationen aus der Immobilienbranche eine hundertprozentige Finanzierung des vereinbarten Kaufpreises von 162 Millionen Mark sicher. Die Bundesvermögensverwaltung, die mit dem Senat das Grundstück verkauft hat, bestätigte am Montag, dass Fundus den Kaufpreis noch nicht gezahlt hat und Verzugszinsen zahlt. Es gebe keine Veranlassung, an der Vertragstreue des Unternehmens zu zweifeln.

Die Fundus-Gruppe, die ursprünglich ein "Adlon des Westens" am Kurfürstendamm einrichten wollte, teilte mit, man sei zunächst nach einem schriftlichen Mietangebot des Kempinski-Vorstandes von einem Engagement des Hotel-Konzerns ausgegangen. Auch das von Fundus errichtete Adlon wird von Kempinski betrieben. Völllig überraschend aber habe der Kempinski-Aufsichtsrat diesem Beschluss nicht zugestimmt. So sehe sich die Fundus-Gruppe veranlasst, mit interessierten Hotel-Konzernen der Spitzenklasse wieder Gespräche aufzunehmen, hieß es am Montag. Die Abwicklung des Kaufvertrages für das Projekt Cumberland zwischen der Fundus-Gruppe und der Oberfinanzdirektion sowie dem Senat aber "verläuft vereinbarungsgemäß", versicherte Fundus-Sprecher Ottmar Braun.

Von der Bundesvermögensverwaltung hieß es, dass Fundus rechtzeitig auf den Verzug hingewiesen hätte, für den im Kaufvertrag Regelungen vereinbart worden seien: Man sehe keinen Grund zur Beunruhigung und rechne damit, dass spätestens in vier Monaten eine Lösung gefunden sei.

Über die Gründe des Ausstiegs war von Kempinksi am Montag keine Auskunft zu erhalten. Immobilienkreise vermuten, dass es Uneinigkeit darüber gab, einen Pacht- oder Management-Vertrag abzuschließen. Hinter den Kulissen gebe es im Übrigen mächtiges Gerangel unter den Hotel-Konzernen. Auch Steigenberger sei an dem Projekt interessiert. Auch von diesem Unternehmen war gestern keine Stellungnahme zu erhalten.

Namen möglicher neuer Betreiber wollte die Fundus-Gruppe am Montag nicht nennen. Einschließlich des Kaufpreises gehe es um eine Investitionssumme von 600 Millionen Mark für das "Cumberland Plaza".

Bund und Senat hatten sich nach einer Ausschreibung für die Fundus-Gruppe als Käufer der wertvollen Kurfürstendamm-Immobilie entschieden. Haus Cumberland war über Jahrzehnte als Bürohaus genutzt worden, obwohl es ursprünglich ein Appartmenthaus sein sollte.

Christian van Lessen

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