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Humboldthafen Turbine

© Mike Wolff

Havarie: Turbine beinahe im Humboldthafen versunken

Ein Lastkahn schlug leck, an Bord ein 300 Tonnen schweres Triebwerk. Taucher versuchten, das Loch notdürftig zu verschließen.

Die „SS Basti“ durchschiffte am Donnerstag den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal auf Höhe des Medizinhistorischen Museums der Charité, als der Kapitän plötzlich einen Knall hörte. Der zweiteilige Schubverband war auf dem Weg vom Westhafen nach Rummelsburg, an Bord eine rund 300 Tonnen schwere Turbine. Der Knall war nicht ohne Folge geblieben, der Lastkahn drohte mitsamt seiner Ladung zu sinken. Der Kapitän handelte sofort, lenkte den Verband in den Humboldthafen und legte direkt neben dem Hauptbahnhof an.

Hinzugerufene Feuerwehrtaucher fanden an der rechten Seite ein Loch mit etwa 50 Zentimetern Durchmesser, in die Außenwand der Schute gerissen, sagte Jens-Peter Wilke, Sprecher der Feuerwehr. Die innere Wand sei unbeschädigt geblieben. Allerdings war die Luftkammer vollgelaufen. Die Schottkammern seien jedoch dicht. Mit Holzklötzen versuchten die Taucher das Loch zu stopfen, gleichzeitig pumpte die Feuerwehr das Wasser aus der Kammer ab. „Das Sinken kann auf jeden Fall verhindert werden“, sagte Wilke.   Was die genaue Ursache des Unfalls war, konnten weder Wilke noch der Einsatzleiter der Wasserschutzpolizei, Hauptkommissar Schnitzlein, sagen. „Das ist was Größeres“, vermutete Schnitzlein. Er habe jedoch nur einen Verdacht. Zur Zeit des Unglücks habe immerhin starker Wind geherrscht. Allerdings müsse zunächst die Beschädigung genauer in Augenschein genommen werden, so Schnitzlein. Dies geschähe aber erst, wenn das Schiff sicher in einem Hafen liege und die Turbine abgeladen worden sei. Im Humboldthafen sei es nicht möglich, das Triebwerk von dem beschädigten Kahn zu heben, da mobile Kräne nicht für solch eine große Last ausgelegt seien, erklärte Wilke.

Gegen 14 Uhr trafen Feuerwehr und Wasserschutzpolizei schließlich gemeinsam mit dem Schiffseigener die Entscheidung, eine motorbetriebene Pumpe auf dem notdürftig geflickten Schiff zu installieren und den Verband in den Westhafen zurückzumanövrieren, begleitet von Feuerwehr und Wasserschutzpolizei. Die Rückfahrt verlief ohne Zwischenfälle. Gegen 16.30 Uhr kam der Tross im Westhafen an. Dort sollte dann zunächst die motorgetriebene Pumpe auf einen Lkw verladen und dann die Turbine auf eine bereitstehende weitere Schute umgeladen werden. 

Florian Ernst

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