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Berlin: Heldenmangel

würde einen Benno-Ohnesorg-Platz nur begrüßen Während die Alt-Achtundsechziger Schröder und Fischer ihre Arbeitszimmer räumen, macht die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf Geschich- te: Einen Benno-Ohnesorg-Platz soll es geben, nicht weit entfernt von dem Ort, an dem der Student 1967 erschossen wurde. Benno Ohnesorg starb durch die Kugel eines Polizisten, aber er war auch Teil einer Bewegung, die mit der Gewaltbereitschaft ihrer Anhänger spielte.

würde einen Benno-Ohnesorg-Platz nur begrüßen Während die Alt-Achtundsechziger Schröder und Fischer ihre Arbeitszimmer räumen, macht die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf Geschich- te: Einen Benno-Ohnesorg-Platz soll es geben, nicht weit entfernt von dem Ort, an dem der Student 1967 erschossen wurde. Benno Ohnesorg starb durch die Kugel eines Polizisten, aber er war auch Teil einer Bewegung, die mit der Gewaltbereitschaft ihrer Anhänger spielte. Mit der Rudi-Dutschke-Straße in Kreuzberg ist der Anfang im Historisieren von 1968 in der Stadtgeschichte gemacht; mit Dutschke und Ohnesorg werden zwei Opfer der Auseinandersetzung zwischen Bewegung und Staat geehrt. Nun könnte es so kommen, dass auch anderswo Bezirksverordnete den Trend erkennen und die Bewegungsgeschichte fleddern. Ob die genug Helden für zwölf Bezirke hergibt? Und was machen sie im Osten? Die Völkerfreundschaft bemühen und mit ihr Che Guevara, Jassir Arafat und Ho Chi Minh? Das ist das Problem mit der Historisierung von 1968 – sie ist immer noch für Missverständnisse gut.

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