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Berlin: Hellersdorf: Mit Riesenkuh und Pittiplatsch

Die Wände sind bunt bemalt: mit einem Trabi namens "Schorsch", mit einer Pittiplatschfigur und einer überdimensionalen Kuh. Der Tresen wurde mit Sprüchen verziert, in der Polsterecke sitzen ein paar Jugendliche und spielen Gitarre.

Die Wände sind bunt bemalt: mit einem Trabi namens "Schorsch", mit einer Pittiplatschfigur und einer überdimensionalen Kuh. Der Tresen wurde mit Sprüchen verziert, in der Polsterecke sitzen ein paar Jugendliche und spielen Gitarre. Und während die Jungen am anderen Tisch Karten spielen, gibt es im Nachbar-Raum gerade ein Tischtennisturnier.

Juri, Tobias und die anderen 16-Jährigen kommen mindestens fünf mal die Woche in die Wurzener Straße 6/8. Weil es dort anders ist, als in den "normalen" Jugendeinrichtungen, sagen sie. "Wir bekommen hier nichts vorgesetzt, sondern können alles selbst mitgestalten". In einer ehemaligen Kindertagesstätte entsteht gerade das erste selbstverwaltete Jugendzentrum des Bezirks. Trägerverein ist das "Zentrum für Kultur, Demokratie und Politik", kurz Kudepo. Das Bezirksamt stellt die Räume unmittelbar am Stadtrand, kostenlos zur Verfügung. Für die Betriebskosten kommen die Jugendlichen selber auf. "Wir finanzieren das über unsere Beiträge und Spenden", sagt 24-jährige Sozialpädagogik-Studentin Sandra Weber.

Das Haus ist für jedermann geöffnet, 24 Stunden am Tag. "Allerdings dulden wir hier keine Rechten", betont Sandra Weber. Sie selbst wohnt sogar in der oberen Etage, und "bewacht" das Gebäude gleich mit.

Neben Musikveranstaltungen, Lesungen und Diskussionsrunden soll es mehrere Projekte geben. So sind unter anderem ein Filmprojekt ein Fotolabor, Internetkurse und Sportturniere geplant.

Vor dem Sommerfest mit den Nachbarn, sollen die Sanitäreinrichtungen erneuert werden. Einige Eltern haben schon ihre Hilfe zugesichert. Bis dahin wird sich auch der freie Platz vor dem Gebäude anders präsentieren: Mit einer Grillecke und einem Volleyballfeld. "Irgendwann, wenn wir Farbe übrig haben, bekommt auch die Fassade unseres Hauses einen freundlichen Anstrich", kündigt Sandra an.

Im Jugendamt des Bezirks freut man sich über die Initiative der neuen Kita-Bewohner. Der zunächst auf ein Jahr begrenzte Nutzungsvertrag kann verlängert werden, so ein Mitarbeiter.

Steffi Bey

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