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Berlin: Hersteller wies angeblich auf Probleme bei S-Bahn hin

Berlin - Die Bahn hat nach einem „Spiegel“-Bericht bereits im Jahr 2005 Hinweise erhalten, dass es mit den Rädern der S-Bahn Probleme gegen könne. Demnach hat der Hersteller Rafil vor dem Bestellen neuer Räder schriftlich darauf hingewiesen, dass die Räder der modernsten Baureihe 481 die Kriterien der inzwischen verschärften Normen schwer erfüllen würden.

Berlin - Die Bahn hat nach einem „Spiegel“-Bericht bereits im Jahr 2005 Hinweise erhalten, dass es mit den Rädern der S-Bahn Probleme gegen könne. Demnach hat der Hersteller Rafil vor dem Bestellen neuer Räder schriftlich darauf hingewiesen, dass die Räder der modernsten Baureihe 481 die Kriterien der inzwischen verschärften Normen schwer erfüllen würden. Von neuen Versuchen auf einem Prüfstand sei aber abgeraten worden. Die Bahn habe sich dann mit einer theoretischen Berechnung zufrieden gegeben und die Räder bestellt, was gegen die Zulassungsbestimmungen verstoßen habe.

Personenvorstand Ulrich Homburg hatte bereits am Donnerstag darauf hingewiesen, dass es vor der Bestellung neuer Räder Hinweise auf deren Mängel gegeben habe, dies aber nicht weiter ausgeführt. Unklar blieb, warum die S-Bahn die Räder unverändert weiter bestellt hatte. Bei der Entwicklung in den 90er Jahren hätten sie den damals geltenden Normen entsprochen, hatten die Bahn-Verantwortlichen bisher argumentiert. Die Vorgänge würden jetzt geprüft, sagte ein Bahnsprecher am Sonnabend.

Bereits 2003 hatte es einen Riss an einem Rad gegeben, das dabei zu 70 Prozent beschädigt worden sei, hatte Homburg weiter gesagt. 2005 seien dann planmäßig neue Räder bestellt worden, weil die vorgesehene Laufleistung der vorhandenen erreicht war. Vor einer Bestellung ist eine technische Freigabe durch den Konzern erforderlich. In diesem Verfahren habe es Hinweise gegeben, dass die Räder nicht „dauerfest“ sind.

Am 1. Mai in diesem Jahr war bei Kaulsdorf ein Zug nach dem Bruch eines Rades entgleist. Erst Tage später hatte die S-Bahn dann eine umfassende Prüfung der Räder angekündigt, sich aber nicht daran gehalten. Nachdem dies bekannt geworden war, ließ das Eisenbahn-Bundesamt den größten Teil der Fahrzeugflotte stilllegen, was den Verkehr fast zusammenbrechen ließ. Anfang September wurden dann Mängel bei der Wartung der Bremsanlagen bekannt, was wiederum zu einer Stilllegung der meisten Fahrzeuge geführt hat. kt

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