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Eine Fusion kann viele tolle Synergieeffekte haben (Steuern, Sex).Foto: p-a/dpa

© picture alliance / dpa

Berlin: HERTHA & UNION

Es sei ja alles „family entertainment“ – so rechtfertigte George Lucas die Verhökerung seiner Lucasfilm an Disney, ohne den signifikanten, vor allem von Star-Wars-Fans gefühlten Unterschieden zwischen Nerdkultur (Star Wars) und Kinderkacke (Disney) auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu schenken – nach dem Motto: „Ist doch alles Kino, was regt ihr euch so auf?“ Übertragen wir diese Logik auf Berlin, dürfte einer Fusion der beiden großen Hauptstadtvereine nichts mehr im Wege stehen.

Es sei ja alles „family entertainment“ –

so rechtfertigte George Lucas die Verhökerung seiner Lucasfilm an Disney, ohne den signifikanten, vor allem von Star-Wars-Fans gefühlten Unterschieden zwischen Nerdkultur (Star Wars) und Kinderkacke (Disney) auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu schenken – nach dem Motto: „Ist doch alles Kino, was regt ihr euch so auf?“ Übertragen wir diese Logik auf Berlin, dürfte einer Fusion der beiden großen Hauptstadtvereine nichts mehr im Wege stehen. Die Synergien sind ohne Zahl: Hertha bekäme endlich ein ordentliches Stadion, Union Frank Zander. Allein der Gedanke bringt uns in einen wahren Fusionsrausch. Weiter geht’s!

Spandau und Mitte

Eine Bezirksreform wie frisch vom Todesstern: Wenn man alles vereinigen kann, was eigentlich nicht zu vereinigen ist, kann man hier gleich weitermachen. Durch die ungewöhnliche und geografisch durch nichts gerechtfertigte Fusion könnte man den arroganten Neu-Berlinern im Zentrum den scheelen Blick auf die Randbezirke abgewöhnen, den Spandauern die alberne Arroganz gegenüber jedweder Landschaft östlich der Siemensstadt. A propos „östlich“:

Ost und West

Das wäre sowieso das Allerbrillanteste: Die Vereinigung Berlins, das Ende aller Unterschiede, Mauern und Selbstschussanlagen – jetzt wäre doch die Zeit dafür, denken wir, die wir natürlich zu den gefühlten 90 Prozent Berlinern gehören, die noch nie einen Fuß auch nur in die Nähe der dunklen Seite Berlins gesetzt haben. Als wir dann hören, dass die Sache längst durch ist, sind wir aber mitnichten traurig. Sondern konzentrieren uns auf die letzte und wirklich bahnbrechendste Fusion:

Neuköllner Boutiquen

und Flughafengesellschaft

Nur auf den ersten Blick abwegig –

beim zweiten Blick auf die Wirtschaft dieser Stadt jedoch absolut folgerichtig, wenn man davon ausgeht, dass zum Wohl des Gemeinwesens die Starken

den Schwachen helfen sollen. Denn

was funktioniert in dieser Stadt?

Spärlich eingerichtete Ladenlokale

mit Namen wie „Blütenstaubrausch“,

die nur jeweils eine Sorte Leinenkleid feilbieten! Und was funktioniert

nicht? Der neue Flughafen! Was ist

die Konsequenz? Eben! Wir freuen

uns schon auf die verspulte Germanistik- trine, die Rainer Schwarz’ Platz einnimmt. Denn so abwegig das alles

auf den ersten Blick erscheint, wissen wir doch, wie alle Star-Wars-Fans, spätestens seit Episode I: Schlimmer werden kann’s eh nicht mehr ...

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