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Berlin: Hier finden kranke Obdachlose langfristig Zuflucht - Medikamente und Verbandsmaterial werden ständig gebraucht

Das Leben auf der Straße hinterläßt Spuren. Obdachlose leiden nicht nur seelisch, sie haben oftmals auch schwere körperliche Beschwerden.

Das Leben auf der Straße hinterläßt Spuren. Obdachlose leiden nicht nur seelisch, sie haben oftmals auch schwere körperliche Beschwerden. Wie die Männer im Wohnprojekt Nostitzstraße der Evangelischen Kirchengemeinde Zum Heiligen Kreuz. Die Bewohner leiden "unter schweren Hautkrankheiten, chronischen inneren Beschwerden oder auch schlecht verheilten Knochenbrüchen", berichtet Pfarrer Joachim Ritzkowsky. Aus diesem Grund werden dringend Medikamente und Hygienebedarf, aber auch behindertengerechte Einrichtungsgegenstände für die Wohnungen gesucht. Wie die anderen Institutionen hoffen nun auch die Mitarbeiter der Kreuzberger Kirchengemeinde auf die Spenden von Tagesspiegel-Lesern innerhalb der Obdachlosenhilfe zum Weihnachtsfest.

An der Nostitzstraße haben insgesamt 34 Männer ein Zuhause gefunden. Viele von ihnen lebten zuvor mehrere Jahre auf der Straße, wie die für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Christiane Pförtner berichtet. Das Wohnprojekt mit langfristiger medizinischer Betreuung ist in Berlin fast einzigartig. "Für die stationäre Behandlung kranker Obdachloser gibt es sonst nur eine weitere Einrichtung", berichtet Pfarrer Joachim Ritzkowsky.

Auch die Krankenstation der Berliner Stadtmission haben wir aus diesem Grund mit in die Tagesspiegel-Spendenaktion aufgenommen.

Außergewöhnlich an dem Wohnprojekt in der Nostitzstraße ist jedoch, dass die Bewohner dort unbegrenzt bleiben können. "Wir sind voll und haben lange Wartelisten", sagt Christiane Pförtner. "Viele der älteren, chronisch kranken Bewohner wären ohne sozialarbeiterische und krankenpflegerische Unterstützung nicht mehr fähig, irgendwo längerfristig und fest zu wohnen", sagt Christiane Pförtner. Um den Männern ihre Lebenssituation erträglicher zu machen, möchten die Mitarbeiter der Kirchengemeinde zum Heiligen Kreuz mithilfe der Spenden einige Anschaffungen ermöglichen.

So werden behindertengerechte Duschen beziehungsweise Badewannen benötigt. Verstellbare Seniorenbetten, Decken und Plastikunterlagen für die Laken würden das tägliche Leben erleichtern. "Wir würden aber auch gerne einen verschließbaren Medizinschrank, eine Industriewaschmaschine mit Wäschetrockner sowie einen Großküchenherd anschaffen", schildern die Projektmitarbeiter ihre Wünsche.

Um möglichst vielen obdachlosen Menschen helfen zu können, hofft der Träger zudem darauf, das Wohnprojekt im nächsten Jahr zu erweitern. Die Krankenschwestern und Sozialarbeiter sind auch jetzt schon als Streetworker tätig, behandeln Bedürftige dort, wo sie Zuhause sind - auf der Straße, unter Brücken, im Park. "Für diesen Teil der Arbeit brauchen wir ständig Medikamente und Verbandsstoffe", sagt Pfarrer Ritzkowsky. Die Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter kennt keine Grenzen - wenn sie nur ermöglicht würde. kög

Unsere Spender werden in der Zeitung namentlich genannt - es sei denn, Sie wünschen das nicht und vermerken es auf der Einzahlungsquittung. Wir stellen auf Wunsch auch Spendenbescheinigungen aus: Spendenaktion Der Tagesspiegel e.V., Kennwort Obdachlosenhilfe, Kontonummer 88 88 bei der Berliner Sparkasse, Bankleitzahl 100 500 00. Die Tagesspiegel-Weihnachtshilfe 1999 haben wir drei Bereichen gewidmet: Die Spenden sollen zum einen den Erdbebenopfern in der Türkei zugute kommen; mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Türkischen Bund in Berlin wollen wir ein Behandlungszentrum in Düzce aufbauen. Zum zweiten will Der Tagesspiegel medizinische Hilfsprojekte für Obdachlose in Berlin unterstützen. Drittens soll auch jenen geholfen werden, an die man nicht zuerst denkt: Kindern und Frauen, die es Zuhause nicht mehr ausgehalten haben.

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