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Berlin: Hilfe versagt: BVG-Busfahrer verurteilt

Statt einem offensichtlich verletzten Mann zu helfen, soll der Busfahrer einfach Gas gegeben haben: Acht Monate nach dem Vorfall in Hakenfelde sollte sich der 48-jährige BVG-Mitarbeiter gestern vor dem Amtsgericht verantworten. Als er zahlreiche Medienvertreter sah, suchte er jedoch vor Verlesung der Anklage das Weite.

Statt einem offensichtlich verletzten Mann zu helfen, soll der Busfahrer einfach Gas gegeben haben: Acht Monate nach dem Vorfall in Hakenfelde sollte sich der 48-jährige BVG-Mitarbeiter gestern vor dem Amtsgericht verantworten. Als er zahlreiche Medienvertreter sah, suchte er jedoch vor Verlesung der Anklage das Weite. Das Gericht erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft daraufhin einen Strafbefehl. Wegen unterlassener Hilfeleistung soll der Busfahrer eine Geldstrafe von 2400 Euro zahlen.

Es war ein 41-jähriger Musiklehrer, der in jener Oktobernacht den Busfahrer um Hilfe bat – blutend und mit gebrochener Nase. Kurz zuvor sei er an der Haltestelle Cautiusstraße überfallen und ausgeraubt worden, sagte das Opfer am Rande des Prozesses. „Keine Zeit für diesen Quatsch“, habe der BVG-Fahrer erklärt. Zehn Minuten später sei der Bus aus der Wendeschleife zurückgekommen. Da soll der Fahrer obendrein ausfallend geworden sein. „Du setzt dich jetzt hin oder ich schmeiß dich raus“, habe er gedroht.

„Ein Skandal, dass die BVG solche Leute im Fahrbetrieb einsetzt“, empörte sich der Musiklehrer. BVG-Pressesprecher Klaus Wazlak erklärte, der Fahrer habe einen einwandfreien Ruf. Er sei er aber etwa drei Wochen vor dem Vorfall selbst angegriffen worden. Ein Fahrgast habe ihn geschlagen und bespuckt. Wenn jemand so etwas erlebt hat, reagiere er möglicherweise anders als erwartet, sagte der Sprecher. K. G.

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