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Samba, Sonne & Co.

© picture alliance / dpa

Hochsommerliches Pfingsten: Karneval der Temperaturen in Berlin

35 Grad zu Pfingsten? Genau passend. Das Wetter bringt viele in Partystimmung – auch die Bäderbetriebe. Und zum Karneval der Kulturen in Berlin-Kreuzberg werden Hunderttausende Besucher erwartet.

Mehr geht einfach nicht. „Wir sind an der absoluten Oberkante für Anfang Juni“, sagt Meteorologe Jörg Riemann vom Wetterdienst Meteogroup. Bis zu 35 Grad Celsius Hitze über Pfingsten, das gab’s zuletzt um die gleiche Zeit vor elf Jahren. Blickt man noch weiter zurück, so kletterte das Thermometer selbst im Hochsommer in Berlin kaum jemals höher. Der Rekord war laut Riemann am 11. Juli 1959. Mit satten 38 Grad. Superwetter also dank Hoch Wolfgang an diesem Pfingstwochenende für alle, die am Karneval der Kulturen in Kreuzberg mitfeiern- und tanzen wollen. Für Ausflügler, Biergarten-Genießer, Freiluftkino-Fans und natürlich für all jene, die ins Wasser springen wollen. Die Bäderbetriebe eröffnen am Wochenende weitere sechs Sommerbäder.

Jetzt aber erstmal zum Megaereignis an diesem Pfingstwochenende, dem 19. Karneval der Kulturen in Kreuzberg. Hunderttausende Besucher werden auch diesmal erwartet. Auf dem Straßenfest treten nach Angaben der Veranstalter bis Montagabend mehr als 310 Künstler auf, einige hundert Musiker spielen im Wechsel auf insgesamt vier Bühnen. Sogar von der Insel La Réunion im Indischen Ozean sind diesmal Instrumentalisten angereist. Und natürlich bruzzeln und dampfen an allen Ecken exotische Speisen. Das Zentrum des Karnevalwirbels ist der Blücherplatz. Dort wird musiziert und gefeiert bis Montagabend um 19 Uhr. Die einen feiern, die anderen stehen ringsum im Stau.

Die Kleinen machen den Auftakt

Los geht es am heutigen Sonnabend, das ist der große Tag für die Kleinen. Der kunterbunte Kinderkostümumzug (Motto: „Wir sind Gorilla!“) zieht kreuz und quer durch den Bezirk. Am Sonntag folgt dann der Umzug der Großen. Bis die letzten Trommler, Tänzer und Mottowagen vom Sammelplatz am Hermannplatz gestartet und dann über die Hasenheide und Gneisenaustraße gezogen sind, vergehen viele Stunden. Gut 80 Gruppen mit rund 5300 Akteuren sind unterwegs. Das Ende wird erst gegen 21 Uhr erwartet. Wie immer sollten Feierfreudige sicherheitshalber Wasser in Pfandflaschen, Sonnencreme- oder auch ein Käppi einstecken.

Auto und Karneval – das passt überhaupt nicht zusammen. Vor allem am Sonntag sollten Motorisierte Kreuzberg großflächig meiden, rät die Polizei. Viele Straßen im Umfeld des Umzuges sind bereits gesperrt. Am Blücherplatz rollt bis Montagabend nichts mehr. Das Tempelhofer Ufer und Waterloo-Ufer am Landwehrkanal sind dicht. Auch viele Buslinien sind über Pfingsten von Sperrungen betroffen.

Gute Laune bei den Bäderbetrieben

Bei den Berliner Bäderbetrieben war am Freitag schon Partystimmung. „So ein Glück“, freute sich ihr Sprecher Matthias Oloew. „Wir rechnen mit einem Riesenansturm zu Pfingsten.“ Mehr als 500 000 zahlende Besucher erhofft er sich während der Pfingstfeiertage. Bisher lief die Badesaison wegen der recht kühlen Witterung eher mäßig. Pünktlich zur ersten Hitzewelle dieses Jahres öffnen nun auch die letzten, bisher noch geschlossenen Freibäder: Seit Freitag kann man sich in den Sommerbädern am Monbijoupark in Mitte und am Humboldthain abkühlen. Im letzteren steigt zum Start am Sonnabend, 14 bis 18 Uhr, eine Pool-Party mit Action und Spielen. Gleichfalls am Sonnabend öffnen dann noch die Sommerbäder Wilmersdorf, Staaken-West in Spandau und Mariendorf (Rixdorfer Straße), das Strandbad Tegel und Freibad Am Insulaner.

Und die Freilichtkinos? Dort kann man vermutlich erstmals im T-Shirt das Kinovergnügen unterm Sternenhimmel genießen. Zum Beispiel im Freiluftkino Kreuzberg, Adalbertstraße 73. Dort läuft am Sonntag ab 21.30 Uhr Jim Jarmuschs Kultfilm „Down by Law“ über drei ungleiche Gefängnisinsassen, die durch die Sümpfe Louisianas flüchten. Dort ist es auch heiß.

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