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Berlin: Hoffen auf das Stadtpalais

Potsdams Brandenburger Straße bliebe ohne das Karstadt-Projekt ein Torso

Wie wichtig die Ansiedlung eines Warenhauses als „Initialzündung“ für eine lebendige Einkaufsstraße ist, zeigt das Beispiel Potsdam. Seit Jahren funktioniert der Handel in der Brandenburger Straße eher schlecht, immer wieder stehen Geschäfte leer. Seit Karstadt dort mit dem Aufbau des „Stadtpalais“ begonnen hat, wird die Zukunft der Straße von Kunden, aber auch von Geschäftsleuten wieder optimistischer beurteilt. Trotz des geplanten Verkaufs oder der Schließung vieler Filialen wird das „Stadtpalais“ weitergebaut, man habe nichts Gegenteiliges gehört, sagen die Behörden.

Karstadt will das Warenhaus – als Einzelhandels und Dienstleistungs-Center konzipiert – im nächsten Frühjahr eröffnen, ein großer Teil der Läden sei schon vermietet, heißt es. Das „Stadtpalais“ soll an die Warenhaus-Tradition des 19. Jahrhunderts anknüpfen, die denkmalgeschützte Fassade und der historische Lichthof des einstigen Jugendstilbaus von 1905 werden in den Komplex eingefügt. Nach der Wende war das frühere Konsument-Kaufhaus zunächst vom Konzern Horten bewirtschaftet worden. Er ließ das Haus modernisieren, restaurierte den Lichthof. Das Kaufhaus wurde zu einem Anziehungspunkt, auch wenn das Angebot nicht allen Erwartungen entsprach. Die Freude der Kundschaft währte nicht lang. Horten machte dicht – Folge eines Rechtsstreits mit dem früheren Eigentümer Karstadt.

Vor fast zehn Jahren erhielt Karstadt das Gebäude zurück, entwickelte und verwarf Konzepte, das Haus stand weiter leer. Als Oberbürgermeister forderte der heutige Ministerpräsident Matthias Platzeck immer wieder die Initialzündung für eine attraktivere Brandenburger Straße. Vor fast einem Jahr wurde dann der Grundstein für das „Stadtpalais“ gelegt. Potsdamer wissen: Die Straße hätte die Aufwertung durch ein zentrales Kaufhaus längst gebraucht.C.v.L

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