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Nach dem Abpfiff der Partie Gladbach gegen Köln stürmten etwa 30 Hooligans in weißen Anzügen das Spielfeld.

© dpa

Hooligans in der Bundesliga: Prügelt euch woanders!

Wenn Hooligans, wie beim Spiel Gladbach gegen Köln, das Spielfeld stürmen, dann werden die Tickets teurer und die Stadien zu Hochsicherheitszonen. Lasst eure Emotionen also bitte woanders aus. Ein Kommentar.

Leute, ihr macht den Fußball kaputt! Niemand hat etwas gegen die bedingungslose Unterstützung des Lieblingsvereins. Noch nicht einmal gegen Ultras hat jemand was. Gegen hirnlose Randalierer schon. Pyrotechnik ist illegal und im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich. Es wird oft als Argument für Pyro angeführt, dass sie ja nur zum Anfeuern diene. Doch die verantwortlichen Chaoten schaden dem Verein und allen anderen Fans. Obwohl, Fans kann man die Pyro-Zündler ja gar nicht mehr nennen. Wer wirklich hinter seinem Verein steht, der provoziert nicht immer weitere Geldstrafen, der zündelt nicht jedes Wochenende wieder, denn so fügt er seinem Verein Schaden zu.

Beim Spiel Gladbach gegen Köln ging es jedoch über bloßes Pyro-Abfackeln hinaus. Quasi mit dem Abpfiff stürmte eine Gruppe von vermummten Ultras das Spielfeld, nachdem sie irgendwie ein Sicherheitstor aufgebrochen hatten. Da muss sich auch Gladbach fragen, wo der Fehler lag; wenn man im Vorfeld schon weiß, dass es ein Risikospiel ist, dann muss man auch dafür Sorge tragen, dass so etwas nicht passiert.

Trotzdem liegt die Hauptschuld natürlich bei den Tätern. Denn das sind sie: Täter. Was dort auf dem Platz geschehen ist, das ist kein Kavaliersdelikt, das ist eine Straftat, für die man, wie Gladbachs Manager Max Eberl sagte, auch ins Gefängnis kommen dürfte, wie es in England zum Beispiel Gang und Gäbe ist.

Eberl ging sogar noch einen Schritt weiter, verglich die Platzstürmer mit Tieren und sprach von Leuten, „die wenig im Kopf haben“. Es ist schon schlimm genug, wenn sich Hooligans untereinander verprügeln und mit Glasflaschen bewerfen. Viele Gehirnzellen können dabei ja aber nicht mehr kaputtgehen. Wenn so etwas aber auf die normale Fanszene übergreift, dann ist das höchst alarmierend und einfach nicht tragbar. Ein Fußballspiel ist Unterhaltung, für viele eine Herzensangelegenheit und für manche sogar das einzige Highlight in ihrer Woche.

Nichts rechtfertigt es, allen anderen Fans den Stadionbesuch madig zu machen. Wenn diese Rowdys so weitermachen, läuft es nämlich darauf hinaus. Jetzt schon gibt es die Diskussion, Stehplätze abzuschaffen, noch schärfere Kontrollen einzuführen und die Preise zu erhöhen, wie es alles schon in England praktiziert wird. Den Hooligans scheint das egal zu sein, genauso wie ihnen der Verein anscheinend egal ist und nur als Vorwand für Krawall dient. Fan-Kultur? Ja, bitte! Randale? Nein, danke!

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David Fresen, 17

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