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Berlin: Hüben wie drüben läuft "American Beauty" - Kino-Konkurrenz auf dem Höhepunkt

Mit der Eröffnung der Kinos und des IMAX-Theaters bei Sony hat der Konkurrenzkampf unter den Großen der Branche in Berlin seinen Höhepunkt erreicht. Vis-a-vis der 19 Säle im Cinemaxx-Kino von Hans-Joachim Flebbe gibt es jetzt acht neue Leinwände der Kette Cine-Star der beiden Geschwister Marlis und Heiner Kieft.

Mit der Eröffnung der Kinos und des IMAX-Theaters bei Sony hat der Konkurrenzkampf unter den Großen der Branche in Berlin seinen Höhepunkt erreicht. Vis-a-vis der 19 Säle im Cinemaxx-Kino von Hans-Joachim Flebbe gibt es jetzt acht neue Leinwände der Kette Cine-Star der beiden Geschwister Marlis und Heiner Kieft. Als ob die Konzentration der neuen Kinos nicht schon ausreichte, wird auch im Programm deutlich, welche Auswirkungen der Multiplex-Boom hat. Sowohl im Cinemaxx als auch im Cine-Star am Potsdamer Platz läuft ab heute der Film "American Beauty".

Das wäre allein nicht verwunderlich, denn Dopplungen im Programm der großen Kinos sind heute an der Tagesordnung. In diesem Fall ist es aber doch etwas besonderes, denn von "American Beauty" hat jeder der vier größten deutschen Kinobetrieber nur eine Kopie für den Berliner Markt bekommen. Während die UCI den Film in den Neuköllner Gropiuspassagen zeigt, spielt die Ufa den Film im Europa-Studio. Flebbe und seine neuen direkten Konkurrenten Kieft und Kieft wollten diesen Film in ihren wichtigsten Berliner Kinos einsetzen, und die liegen beide am Potsdamer Platz. Die Flebbe-Kinos in Prenzlauer Berg (Colosseum) und Hohenschönhausen gehen ebenso leer aus wie die Kieft-Häuser in Tegel und Hellersdorf, dem nach wie vor am besten laufenden Cine-Star in Berlin.

"American Beauty" zeigt, dass Programmabsprachen zwischen den Konkurrenten nicht funktionieren. Zu hart ist der Kampf um die Gunst der Kunden, zu hoch sind die Mieten, die von den Kino-Betreibern an ihre Vermieter gezahlt werden müsen. Die erfolgversprechendsten Filme müssen in die teuersten und wichtigsten Häuser. Damit ist klar: Hüben wie drüben laufen in den Multiplexkinos am Potsdamer Platz die gleichen Filme.

Das gilt auch für die beiden Imax-Häuser. Programmabsprachen hätten die anderen abgelehnt, sagte Heiner Kieft, Hausherr im Sony-Imax. Die Konkurrenz vom Kuppel-Imax auf dem Daimler-Areal behauptet das Gegenteil. Also doppeln sich die Programme: Sowohl "T-Rex" als auch "Ägypten" laufen in beiden Häusern. Nur "Cirque du Soleil" läuft bei Sony, "den Film haben wir exklusiv", sagte Heiner Kieft. Und auch hier behaupten die Konkurrenten das Gegenteil. Sie haben den Film aus freier Entscheidung nicht spielen wollen.

Eines ist jedoch unstrittig: Die Kinos der Geschwister Kieft im Sony-Center sind technisch auf dem neuesten Stand und nicht nur das. Das großzügige Foyer ist opulent ausgestattet, statt Plakaten hängen Flat-Screens in den Fluren, auf denen die Filmwerbung leuchtet. Die acht Säle selbst sind alle mit THX-Tonsystemen ausgestattet, die von dem Krieg-der-Sterne-Regisseur George Lucas massgeblich entwickelt worden sind. THX-Säle gehören zu den Rolls Royce unter den Kinos.

Was bei Daimler-Chrysler der Showroom für die neuesten Mercedes-Modelle, sind im Sony-Center die Music-Box und die Multiplexkinos. Hier installierte der Elektronikkonzern sämtliche Projektions- und Tontechnik der hauseigenen Ingenieure. Die Betreiber Kieft und Kieft übernahmen das Haus mit dieser Ausstattung und zahlen dafür eine Miete, die über dem marktüblichen Niveau liegt. Wieviel, wollte Heiner Kieft nicht sagen. Aber für technische Innovationen stehen die Kinos weiterhin zur Verfügung. Nach der Berlinale wollen Sony und die Geschwister Kieft mit digitaler Projektionstechnik experimentieren.

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