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Unter Quarantäne. Im Humbodt-Klinikum in Reinickendorf gab es 28 Infektionen mit der aus Großbritannien stammenden Corona-Mutation B117.

© Imago/Jürgen Held

Corona-Mutation B117 in Berlin: Humboldt-Krankenhaus vor Ende der Quarantäne

Für das Reinickendorfer Klinikum galten zuletzt strenge Quarantäneregelungen. Jetzt ist ein Ende in Sicht. Endgültig entschieden ist dies aber noch nicht.

Wenn es im Reinickendorfer Humboldt-Klinikum keine weiteren signifikanten Fälle von Infektionen mit der aus Großbritannien stammenden Corona-Mutation B117 gibt, kann das Krankenhaus Mitte der kommenden Woche aus der Quarantäne entlassen werden. Wie der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid am Samstag sagte, wird die endgültige Entscheidung darüber am Mittwochabend getroffen, wenn alle Befunde und Ergebnisse vorliegen. 

Sollten die strikten Beschränkungen dann aufgehoben werden, könnte das Krankenhaus wieder neue Patienten aufnehmen. Die Psychiatrie sowie die Verwaltungs- und Technikabteilungen sind bereits seit Freitagabend von den strengen Quarantäneregelungen ausgenommen. 

Dies sei möglich, weil diese Bereiche "räumlich, aber vor allem funktional vom übrigen Krankenhausbetrieb getrennt" seien, sagte Larscheid. Eine Teilöffnung anderer Krankenhausbereiche sei nicht möglich, da diese zu sehr miteinander verbunden seien. 

Das Humboldt-Klinikum gehört zum landeseigenen Krankenhauskonzern Vivantes und verfügt über 640 Betten. In dem Krankenhaus sind seit gut einer Woche insgesamt 30 Infektionen mit der Corona-Mutation B117, die als besonders ansteckend gilt, registriert worden. 

Zehn Fälle betrafen Patienten, 18 Fälle Beschäftigte. Vereinzelte Fälle von B117-Infektionen gab es auch im Spandauer Krankenhaus sowie in der Charité, einen größeren Ausbruch aber nur im Humboldt-Klinikum.

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Aus diesem Grund wurde eine Quarantäne über das Klinikum verhängt. Es stoppte die Aufnahme neuer Patienten, Rettungsdienste und Feuerwehr fahren die Rettungsstelle nicht mehr an. 

Die Beschäftigten mussten in eine so genannte Pendelquarantäne; sie durften nur noch zwischen ihrem Arbeitsplatz und dem Zuhause unterwegs sein. Dafür wurde auch ein Fahrdienst mit dem "Berlkönig", dem Shuttledienst der BVG eingerichtet. 

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Für Personal aus der Verwaltung und Technik, das keinen Kontakt zu Corona-erkrankten Personal oder zu Patienten hatte, wurde die Pendelquarantäne bereits beendet. Wenn die Quarantäne am Mittwochabend für das gesamte Krankenhaus aufgehoben wird, fallen die Einschränkungen auch für das medizinische Personal weg. 

Auch in der Quarantänezeit der vergangenen Woche konnten jedoch genesene Patienten nach Hause entlassen werden. Larscheid spricht von einer dreistelligen Zahl. Sie mussten sich aber anschließend in eine individuell vereinbarte häusliche Quarantäne begeben.

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