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Berlin: IFA 2001: Comic-Reporter

Reporter im Comic gibt es viele. Tim und sein vierbeiniger Begleiter Struppi zum Beispiel, oder Clark Kent alias Superman sind wohl die bekanntesten Vertreter.

Reporter im Comic gibt es viele. Tim und sein vierbeiniger Begleiter Struppi zum Beispiel, oder Clark Kent alias Superman sind wohl die bekanntesten Vertreter. Aber Reporter, die sich des Comics selbst als Medium bedienen, sind selten. Das wollen die Zeichner der Berliner Gruppe "Monogatari" ändern. Der Name steht im Japanischen für Geschichten erzählen und ist Programm. Vor kurzem haben die sechs Künstler ihr erstes Buch mit Comicreportagen aus Berlin vorgelegt, Titel: "Alltagsspionage". Jetzt hat der Tagesspiegel vier der Zeichner als Ifa-Reporter verpflichtet. Täglich berichtet einer von ihnen von der Internationalen Funkausstellung in den Messehallen.

Zum Thema Online Spezial: IFA 2001 - Technik, Tipps und Trends Im Getümmel unter dem Funkturm könnte man Ulli Lust (33), Kai Pfeiffer (26), Jens Harder (31) und Markus "Mawil" Witzel (25) auf den ersten Blick für klassische Reporter halten. Mit Stift und Fotoapparat stehen sie zwischen den Ständen, interviewen Besucher und Aussteller, und halten ihre Beobachtungen im Notizblock fest. Oder mit der Digitalkamera. "Damit kann man gerade kurzlebige Szenen gut einfangen", erklärt Jens Harder. So wie das Computerspiel-Turnier, das Ulli Lust festgehalten hat. Oder die Werbe-Shows der Unterhaltungskonzerne, die es Jens Harder angetan haben: vom Wettbügeln bis zum SMS-Schnelltippen. Der eigentliche Comic-Strip entsteht dann zu Hause an Zeichentisch und PC-Bildschirm. Die Ifa ist für die Zeichner ein Kosmos der Anregungen, sagt Jens Harder, ein großer, bunter Jahrmarkt. "Wir haben Mühe, das reichhaltige Material in die Bildergeschichten zu packen."

Mit ihrer Arbeit will die Gruppe sich davon emanzipieren, nur Illustrationen zu liefern, wie sie es als studierte Kommunikationsdesigner oft genug machen müssen. "Wir wollen mit unseren Bildern Inhalte vermitteln und Geschichten erzählen", sagt Ulli Lust. So wie es zum Beispiel der US-amerikanische Zeichner Joe Sacco mit seinen Geschichten aus Palästina und Bosnien vorgeführt habe. Parallel zu den Ifa-Reportagen arbeiten die Monogatari-Leute an den Vorbereitungen zum 1. Internationalen Comicfestival, das vom 6. bis 9. September in der Kulturbrauerei stattfindet. Dort werden einige ihrer Reportagen ausgestellt, außerdem eine Handvoll neuer Comic- und Siebdruck-Bücher.

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