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Berlin: Im Halensee darf bald gebadet werden Schmutziges Gewässer

ist seit 2003 gesperrt

Noch verkünden Schilder am Ufer des Halensees, dass Baden verboten ist, aber in zwei bis drei Jahren soll es damit vorbei sein. Dank einer 2007 installierten Filteranlage habe das Gewässer schon fast wieder Badequalität, gaben die Berliner Wasserbetriebe und die Umweltstadträtin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Martina Schmiedhofer (Grüne), am Freitag bekannt. Die Fortschritte seien mit bloßem Auge erkennbar: Die Sichttiefe habe sich beinahe vervierfacht auf rund 1,80 Meter. Wer kein Wasser verschlucke und nach dem Schwimmen dusche, müsse sich keine Sorgen um die Gesundheit mehr machen, sagte Schmiedhofer. „Wir verhängen auch keine Bußgelder.“

Eigentlich darf und will die Stadträtin aber noch nicht zum Baden ermuntern, weil Berlin den See dafür erst wieder offiziell bei der EU als Badestelle anmelden muss. Damit verbunden sind regelmäßige Kontrollen der Wassergüte. Diese hatten über Jahre hinweg so hohe Verunreinigungen gezeigt, dass 2003 ein Badeverbot verhängt werden musste. Das geschlossene Freibad ist heute eine Strandbar. Nur manche der Nackten, die sich bei schönem Wetter auf der Wiese am Nordufer sonnen, haben das Badeverbot stets ignoriert.

Der 5,7 Hektar große und bis zu zehn Meter tiefe Halensee hat keine natürlichen Zu- und Abflüsse. Er speist sich allein aus Regenwasser aus der Umgebung, wobei früher viel Schmutz hereingespült wurde – nicht zuletzt von der benachbarten Stadtautobahn. Besserung brachte ein fünf Millionen Euro teurer Bodenfilter, der Verunreinigungen wie Phosphor, Stickstoff und Schwermetalle in einer Substratschicht zurückhält. 61 Prozent der Kosten trug der Bund als Eigentümer der Autobahn, das Land Berlin zahlte den Rest; die Wasserbetriebe betreiben die Anlage. Als ökologischer Ausgleich für deren Bau entstand auch ein Uferweg, der an einer Stelle allerdings noch unterbrochen ist. Denn zwischen dem Bezirk und einem Anwohner läuft seit Jahren schon ein Grundstücksstreit. Cay Dobberke

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