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Berlin: Immer Ärger mit Kasimir

Tierschützer verhindern Herausgabe des Flughundes

„Kasimir“ bleibt zunächst auf der Spandauer Zitadelle. Der Gerichtsvollzieher, der den indischen Riesenflughund gestern zu seiner eigentlichen Besitzerin zurückbringen sollte, zog nach einem Widerspruch des Vereins Berliner ArtenschutzTeam (BAT) wieder ab. Dieser betreibt auf der Zitadelle einen Fledermaus-Schauraum. Spandaus Amtstierarzt hat dem Verein die Herausgabe aus Tierschutzgründen untersagt.

Wie berichtet, wird seit 16 Monaten um den Flughund gestritten. 17 Jahre lang lebte „Kasimir“, der damals noch „Max“ hieß, in einem Weddinger Hundesalon. Weil damals dieses Artenschutzgesetz nicht existierte, war seine Einfuhr nicht illegal. Doch im Juni 2004 wurde das Tier vom Naturschutzamt Mitte wegen des Verdachts nicht artgerechter Haltung beschlagnahmt und in die Obhut von BAT übergeben. Das Landgericht sprach der Hundesalon-Chefin jedoch das Besitzrecht zu. Der Verein verweigerte aber unter Berufung auf den Tierschutz die Herausgabe und legte Berufung ein, über die noch nicht entschieden ist. Die Frau kann jetzt einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss beantragen, so der Gerichtsvollzieher.

Spandaus amtierender Gesundheitsstadtrat Axel Hedergott (SPD) pocht ebenfalls auf den Tierschutz. Der 20 Jahre alte Flughund habe sich gerade erst erfolgreich in die Fledermausgemeinschaft auf der Zitadelle eingelebt. Zudem habe das Bezirksamt Mitte bereits angekündigt, „Kasimir“ bei einer Rückkehr in den Hundesalon erneut zu beschlagnahmen. du-

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