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Berlin: In dem denkmalgeschützen Bauwerk entstehen die Redaktionsbüros des Ärzteblattes "Arznei-Telegramm"

Lange Zeit stand er unbeachtet auf dem Friedhof an der Bergstraße. Jetzt endlich konnte für den 80jährigen Wasserturm ein Konzept erarbeitet und umgesetzt werden.

Lange Zeit stand er unbeachtet auf dem Friedhof an der Bergstraße. Jetzt endlich konnte für den 80jährigen Wasserturm ein Konzept erarbeitet und umgesetzt werden. Anfang März kommenden Jahres will hier der Medizin-Verlag A.T.I. Arzneimittelinformation seine Redaktionsräume beziehen. Zwölf Mitarbeiter produzieren in dem Turm das Ärzteblatt "Arznei-Telegramm". "Wir sind sicher, dass wir damit eine sinnvolle Nutzung für den Turm gefunden haben", sagte der Steglitzer Baustadtrat Norbert Kopp. Die Friedhofsruhe werde gewahrt und der Turm nicht länger Verfall und Vandalismus preisgegeben.

Im Mai vorigen Jahres begann das Bezirksamt mit der Sanierung der Fassade und der Außenanlagen. Der rote Backstein wurde in einem speziellen und schonenden Verfahren von den Ablagerungen und dem Schmutz der Jahrzehnte befreit. Die Außentreppen und die Dacheindeckung wurden erneuert. Die Wege zwischen der Kapelle und dem Wasserturm erhalten eine Beleuchtung.

Insgesamt 2,14 Millionen Mark steckte der Bezirk in die Sanierungs des denkmalgeschützten Turmes. Davon übernahm die Senatsbauverwaltung etwa eine halbe Million Mark. Der Verlag investiert zudem rund 1,5 Millionen Mark in den Innenausbau. "Dafür haben wir das Nutzungsrecht bis zum Jahr 2020 und müssen bis dahin keine Miete zahlen", erläuterte Verlags-Geschäftsführer Wolfgang Becker-Brüser die Absprachen.

Auf drei offenen Ringetagen sind im Turm künftig Redaktionsbüros, Sekretariat und Archiv sowie die EDV untergebracht. Insgesamt bietet der Turm eine Fläche von etwa 600 Quadratmetern. "Zum Arbeiten können wir vermutlich aber nur 350 bis 400 Quadratmeter nutzen", sagte Becker-Brüser. Die restliche Fläche werde von den Rundgängen eingenommen. So bleiben für die Schreibtische und Arbeitsplätze nur die Fensternischen, die zur Turmmitte offen und frei zugänglich sind.

Obwohl das Bauwerk bereits 1919 fertiggestellt wurde, wird er jetzt erstmals genutzt. Als Wasserturm jedenfalls kam der Turm nie zum Einsatz, denn kaum war er betriebsbereit, wurde Steglitz Teil des 1920 gegründeten Groß-Berlins und damit an die Berliner Wasserwerke angeschlossen.Einen Einblick in den Turm und einen Ausblick darauf, wie er künftig aussehen wird, gibt es am 12. September, dem Tag des offenen Denkmals. Geplant sind Veranstaltungen zum Wasserturm um 11 Uhr, um 13 Uhr und um 15 Uhr.

se

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