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Berlin: In den Kitas soll der Herd kalt bleiben

Berlins Kita-Küchen stehen zur Disposition. Um Geld zu sparen, sollen die Aufgaben der 1300 städtischen Küchenkräfte verstärkt an private Essensanbieter abgegeben werden.

Berlins Kita-Küchen stehen zur Disposition. Um Geld zu sparen, sollen die Aufgaben der 1300 städtischen Küchenkräfte verstärkt an private Essensanbieter abgegeben werden. Eltern müssen dann nicht mehr wie bisher 45 Mark pro Monat pauschal an die Bezirke überweisen, sondern einen rund doppelt so hohen kostendeckenden Betrag an die Anbieter. Dies jedenfalls wollen die Jugendpolitiker von SPD, FDP und Bündnisgrünen. Um soziale Härten zu vermeiden, könnte Eltern mit geringem Einkommen ein Teil des bisherigen Betreuungsbetrages erlassen werden.

In etlichen Bundesländern wie Brandenburg und Nordrhein-Westfalen ist das Essensentgelt bereits nur noch eine Angelegenheit zwischen Eltern und privatem Anbieter. Sie schließen einen Vertrag, in dem dann festgelegt wird, ob das Kind nur ein Mittagessen bekommen soll oder auch Frühstück und Vesper. Dafür werden dann 70 bis 100 Mark bezahlt. In Berlin ist dies die Ausnahme. Drei Viertel der städtischen Kitas kochen laut Landesjugendamt noch selbst. Was das genau kostet, lässt sich kaum sagen, weil Personal-, Strom-, Material- und Transportkosten aus verschiedenen "Bezirkstöpfen" bezahlt werden. Mit diesem Durcheinander soll es nun ein Ende haben.

Falls die Politiker sich darauf einigen, dass Eltern einen kostendeckenden Betrag für das Essen entrichten, muss dies aber nicht automatisch zu einer zusätzlichen Belastung der Eltern führen. Gedacht ist an eine "soziale Staffelung" je nach Einkommen und Kinderzahl. Bei einem jetzigen Mindestbeitrag von rund 50 Mark für die Betreuung und 45 Mark für das Essen könnte dies bedeuten, dass künftig zwar 90 Mark für das Essen bezahlt werden müssen, aber dafür weniger für die Betreuung.

Das neue Modell muss auch nicht dazu führen, dass alle städtischen Küchenkräfte entlassen werden. Es wird überlegt, es den Einrichtungen selbst zu überlassen, ob sie ihre Köche behalten wollen. Falls diese für den selben Betrag Essen zubereiten könnten wie die privaten Anbieter, wäre es denkbar, die eigene Kräfte einfach zu behalten.

sve

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