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Berlin: In die Pflicht genommen

Wie der designierte Gysi-Nachfolger Harald Wolf den neuen Job als Wirtschaftssenator angehen will

Es ist nicht gerade sein Traumjob, das sieht man Harald Wolf am Montagabend mehr als deutlich an. Als die stellvertretende Berliner PDS-Chefin Annegret Gabelin vor der Presse bekanntgibt, dass es Wolf ist, der Gregor Gysi als Wirtschaftssenator ersetzen soll, bleibt sein Gesicht regungslos. „Es ist kein Geheimnis, dass ich gerne Fraktionsvorsitzender war und immer noch bin“, sagt Wolf. „Und das will ich auch die letzten Wochen noch auskosten.“ Und dann zählt er – wohl für die versammelte Presse ebenso wie für sich selbst – noch einmal auf, welche Gründe denn trotzdem dafür sprächen, dass er dieses wichtige Amt übernehme: Er könne ein politisches Gewicht am Kabinettstisch einbringen, weil er einer der Architekten der rot-roten Koalition sei; er stehe für die Stabilität von Rot-Rot, weil er bei Partei und Fraktion der PDS einen starken Rückhalt habe; und er könne ein Zeichen der Kontinuität setzen, weil er die Themen, mit denen er sich als Wirtschaftssenator beschäftigen müsse, schon aus seiner bisherigen Arbeit als Fraktionschef und Mitglied des Hauptausschusses gut kenne. Zwischendurch sagt er mehrfach, dass es keine einfache Entscheidung für ihn sei, da er das Amt nicht angestrebt habe. Was er inhaltlich als Wirtschaftssenator tun will, fasst er erst auf Nachfragen kurz zusammen: die „One stop agency“, die Ansprechstelle für Investoren, soll schnell auf den Weg kommen; die Wasserbetriebe sollen zügig umstrukturiert werden; und das arbeitsmarktpolitische Rahmenprogramm soll schnell neu formuliert werden. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit „freut sich auf die Zusammenarbeit“ mit dem neuen Senator, sagt Wolf dann noch. Wenigstens einer, der sich freut. lvt

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