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Die Lego-U5 wird schon bald fertig sein.

© dpa

U5 aus Lego legt vor: In Lego-Berlin geht alles schneller

Die U5 wird innerhalb eines Jahres fertig – im Lego-Miniland. Aber auch beim Vorbild versuchen die Bauherren noch, die Verspätung aufzuholen.

So kann’s gehen: Ein Mann will die U5 durch Berlins Mitte in nur einem Jahr ganz allein bauen. Bereits im Januar 2016 sollen die Züge fahren – im Lego-Miniland am Potsdamer Platz. Jörg Seegers, der Projektleiter des echten U-5-Baus zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor, kann da nicht mithalten: Durch seine Röhren werden die ersten Bahnen wohl nicht vor Mitte 2020 fahren. Während seine Tunnelbohrmaschine „Bärlinde“ derzeit stillsteht und erst im nächsten April wieder starten kann, hat sich die kleine Schwester im Miniland schon an die Arbeit gemacht.

Gebaut hat sie Olaf Reichert. Der 31-Jährige ist seit diesem Jahr Chef-Modellbauer im Lego-Miniland. Seine Vorgänger haben bereits ein Mini-Berlin gebaut: unter anderem mit Reichstag, Brandenburger Tor, Pariser Platz sowie dem Dom. Alles nachgebildet im Maßstab 1:45 aus Original-Legosteinen. Nun also die U5. Rund 17 Meter wird die Strecke lang sein; Reichert baut in seiner kleinen Welt die Bahnhöfe Bundestag und Brandenburger Tor, die es auch im Original schon gibt, sowie die künftigen Stationen Unter den Linden und Museumsinsel nach; auch wieder nur mit den Originalsteinen.

Ein Bäcker liebt Lego

Ein bisschen nervös sei er schon, sagte er am Freitag beim Vorstellen des Projekts. Schließlich baut er so etwas zum ersten Mal. Als Kind hat er sich nicht mit Lego beschäftigt. Seine Liebe zu den kleinen Steinen habe er entdeckt, als er als Gästebetreuer im Legoland gearbeitet hat. Gelernt hat er Bäcker. Als Animateur sei er anschließend im Ausland gewesen. Hat alles nichts mit Lego zu tun. Aber Reichert war zu Hause bereits ein Modellbauer: Einen Zirkus im Maßstab 1:22,5 habe er sich da gebastelt, sagte er. Die Erfahrung ist also da.

Und die BVG hilft kräftig mit. Reichert hat von ihr Pläne zur U 5 erhalten, und auch auf der Baustelle darf er Maß nehmen. Das Vorbild wird dann auf den Maßstab 1:45 umgerechnet und anschließend auf sogenannte Legopläne übertragen, auf denen die Einzelteile verzeichnet sind. So konnte Reichert ausrechnen, dass er für die kleine U 5 ungefähr 200 000 Steine in den unterschiedlichsten Varianten verbauen wird. Etwa 500 Arbeitsstunden sind für den Modellbau geplant. In einer „Bauinformationsecke“ innerhalb der Ausstellung werden Teile der Bauten zu sehen sein, bis sie ins Miniland integriert werden. Erwachsene müssen zum Betrachten dann in die Hocke gehen; aber auch ein Blick von oben sei möglich, sagte Legolandsprecher Jonas Müller.

Auch der Lego-BER ist schon eröffnet

Auch Seegers will sich von Reicherts Tempo anstecken lassen. Er versuche, den Zeitverlust beim „richtigen“ U-5-Bau doch noch aufzuholen, kündigte er am Freitag im Legoland an. Dort ist man ohnehin schneller als die Wirklichkeit: Der BER funktioniert schon seit 2013, und das Schloss ist sogar seit Januar 2012 fertig. Berliner Tempo – im Kleinen.

Das Legoland mit einem großen Spielbereich liegt an der Potsdamer Straße 4 in Tiergarten. Tickets gibt es ab 14 Euro, Kinder unter drei Jahren haben freien Eintritt.

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