zum Hauptinhalt

Berlin: Inselstaat mit 826 Sprachen

Neuguinea ist etwa auf der Hälfte geteilt. Der westliche Teil gehört zu Indonesien, der östliche Teil bildet mit rund 600 weiteren Inseln den Staat PapuaNeuguinea.

Neuguinea ist etwa auf der Hälfte geteilt. Der westliche Teil gehört zu Indonesien, der östliche Teil bildet mit rund 600 weiteren Inseln den Staat PapuaNeuguinea.

LANGE GESCHICHTE

In prähistorischer Zeit besiedelt, beginnt die gemeinsame Geschichte von Europäern und Ureinwohnern 1526, als der Portugiese Jorge de Meneses die Insel entdeckte. 1884 erklärten die Deutschen den Nordosten und den Bismarck-Archipel zu ihrem Protektorat, ein Jahr später machten die Briten mit dem südöstlichen Teil dasselbe. Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Deutschland seine Kolonien, der östliche Teil der Insel wurde komplett von Australien verwaltet. 1975 wurde das Gebiet nach mehreren Zwischenstufen in die Unabhängigkeit entlassen.

DIE REGENTIN

Queen Elizabeth ist das Staatsoberhaupt, trägt offiziell den Titel „Königin von Papua-Neuguinea“. Sie wird in der Hauptstadt Port Moresby durch einen Generalgouverneur vertreten.

RUDOLF SCHERING

Im November 1884 hisste der Kapitän auf Neuguinea und den Inseln insgesamt sechs Mal die Flagge des Deutschen Reiches. So auch auf den Inseln Neu- Mecklenburg und Neu-Lauenburg. Schering und seine Fregatte „Elisabeth“ wurden bei der Expedition begleitet von Korvettenkapitän Langemak, der das Kanonenboot „Hyäne“ befehligte.

PIDGIN-DEUTSCH

Papua-Neuguinea mit seinen 5,3 Millionen Einwohnern zählt über 800 eigenständige Kulturen mit insgesamt 826 Sprachen. Das Deutsche hat sich nie durchgesetzt, auch weil die deutschen Kolonialbeamten es vorzogen, den Einheimischen nicht noch eine Sprache aufzudrängen. Es gibt aber eine Art Pidgin-Deutsch, das so genannte Unserdeutsch, das noch von wenigen Menschen gesprochen werden soll. Einige Wortbeispiele: Speisesima für Speisezimmer oder donabeta für Donnerwetter.

DEUTSCHE SPUREN

Anders als etwa im afrikanischen Namibia, das als Kolonie „Deutsch- Südwest“ hieß, gibt es in Papua-Neuguinea heute kaum noch Hinterlassenschaften der Kolonialzeit. Grund dafür ist aber auch, dass die Deutschen mit ihren Kolonialstädten keine glückliche Hand hatten. Finschhafen, 1891 als erste „Hauptstadt“ gegründet, wurde nach einer Epidemie kurze Zeit später wieder aufgegeben. Und Rabaul, das als Simpsonhafen gegründet worden war, ist von diversen Vulkanausbrüchen heimgesucht worden. oew

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false