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Insolvenz: Aufbau-Verlag soll im September verkauft werden

Wie geht es weiter mit dem insolventen Aufbau-Verlag? Offenbar gibt es für den traditionsreichen Berliner Verlag mehrere Kaufinteressenten.

"Wir wollen die Übertragung noch im September erreichen", sagte der Insolvenzverwalter, Joachim Voigt-Salus, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Zuvor werde das Insolvenzverfahren eröffnet.

Zur Frage nach möglichen Interessenten sagte Voigt-Salus der Zeitung: "Das bisherige Echo ist groß und überaus erfreulich." Mit der Suche nach einem Investor haben Voigt-Salus und der Verleger des Aufbau-Verlags, Bernd F. Lunkewitz, die Unternehmensberatung Roland Berger beauftragt. Zur Verkaufsumme machte der Insolvenzverwalter keine Angaben: "Dazu ist es noch zu früh." Zudem sei darüber Stillschweigen vereinbart worden.

Bedeutendster Verlag der DDR

Trotz unterschiedlicher Rechtsstandpunkte hatten sich Lunkewitz und Voigt-Salus nach eigenen Angaben auf ein Konzept zum Verkauf des Verlages geeinigt. Lunkewitz sagte, der Verlag solle verkauft werden, "um einen langen Rechtsstreit zu vermeiden, der den Geschäftsbetrieb gefährdet hätte". Voigt-Salus sagte, die Verlagsarbeit könne danach ohne Beeinträchtigung durch Rechtsunsicherheiten vom neuen Eigentümer fortgesetzt werden.

Der 1945 gegründete Aufbau-Verlag war der bedeutendste Verlag der DDR. 2007 erwirtschaftete das Haus einen Umsatz von fast 15 Millionen Euro und beschäftigt zurzeit 60 Mitarbeiter.

Die Aufbau Verlagsgruppe hatte am 30. Mai Insolvenzantrag gestellt, weil Lunkewitz die Übernahme weiterer Zahlungsverpflichtungen abgelehnt hatte. Der Verleger hatte den Verlag 1991 von der staatlichen Treuhandanstalt erworben, ohne dass diese im Besitz der Eigentumsrechte war. Es folgte ein bis heute andauernder Rechtsstreit um Besitzverhältnisse, Lizenzen und Rechte. (svo/ddp)

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