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Auf der Rundfahrt durch den Parkt erlebten die Passagiere eine Reise durch die Zeit.

© Reuters

Irrer Spreepark-Wahnsinn!: Die geheimen Protokolle zur Zwangsversteigerung

Die unter mysteriösen Umständen gestoppte Zwangsversteigerung des Berliner Spreepark-Areals wirft viele Fragen auf. Antworten könnte ein Geheimprotokoll geben, das der Redaktion zugespielt wurde...

Bei der Zwangsversteigerung des Spreeparks im Plänterwald am Mittwoch hat die Verwaltung gezeigt, was sie auf dem Kasten hat: Erst mit einem eiskalten Bieterduell den Markt checken und dann im letzten Moment „April, April“ sagen, damit kein anderer den rotten Rummel bekommt. Statt des Hammers fiel deshalb die Kinnlade des Investors, der fast 2,5 Millionen Euro geboten hatte. Wie war das möglich? Durch die Schwerkraft, jaja. Und durch eine Vorbesprechung im Senat, die ein befreundeter Geheimdienst mitgeschnitten hat (thx guys @ nsa ;-). Hier das Protokoll.

Klaus Wowereit: „Was wird eigentlich aus dem, äh, Dings da hinter Kreuzberg?“

Michael Müller: „…Marzahn, wo wir die Internationale Bauausstellung…“

Wowereit: „…nee, das mit den geköpften Pappsauriern im Wald.“

Müller: „Ach, Spreepark. Mittwoch ist Zwangsversteigerung. Ich hoffe, dass sich ein Investor findet und wenigstens den Zaun ums Alte Eierhäuschen flickt, damit meine Denkmalschützer Ruhe geben.“

Frank Henkel: „Wir können dem Wähler da auf Dauer keinen rechtsfreien Raum zumuten.“

Wowereit: „Och, Frank, in Marzahn wählt euch doch eh keiner!“

Mario Czaja: „In Marzahn ist mein Wahlkreis. Der Spreepark ist Treptow.“

Ulrich Nußbaum: „Ich hab einen Plan.“

Czaja: „Wie Egon Olsen?“

Nußbaum: „Den kenn’ ich nicht, da war ich noch in Bremen.“

Czaja summt die Titelmelodie: „Damdam-dadadam, damdam-dadadam, damda…“ Henkel will einstimmen …

Nußbaum: „Wollt ihr meinen Plan nun hören?“

Wowereit: „Schieß los, Uli!“

Nußbaum: „Wir behalten das Ding, aber schmeißen die Deutsche Bank aus dem Grundbuch raus. Bei jedem, den wir auftreiben, kommt die mit den 30 Mios, die sie noch zu kriegen hat. Schwupp, ist er weg. So geht das seit Jahren.“

Müller: „Ulrich, willst du nicht doch endlich mal in die SPD eintreten?“

Nußbaum: „Der SPD eine reintreten? Deine tollen Freunde da haben dich doch auch hängen lassen.“

Wowereit: „Micha, Uli, fangt nicht schon wieder damit an!“

Nußbaum: „Also: Wir bieten bei der Zwangsversteigerung selbst mit und holen uns das Ding zurück. Mehr als eine Million legt kein anderer auf den Tisch.“

Müller: „Und wenn doch?“

Nußbaum: „Bedenkenträger!“

Müller: „…Ich lasse mir das nicht …“

Wowereit: „Ruhe! Wenn doch, Uli?“

Nußbaum tippt auf seinem Handy: „Bis 2,48 Millionen dürfen wir gehen, ohne dass wir das Parlament fragen müssen. Ist eh gerade Sommerpause. Das läuft.“

Wowereit: „Und wenn doch jemand mehr bietet?“

Nußbaum: „Macht keiner. Ansonsten … (tippt wieder auf seinem Handy) … ansonsten beantragt der Kollege vom Finanzamt einfach die Einstellung des Verfahrens, bevor der Hammer fällt. Ich hab’ denen schon eine SMS geschickt.“

Cornelia Yzer: „Wollten wir nicht Investoren den roten Teppich ausrollen?“

Nußbaum: „Jeder Teppich muss mal in die Reinigung.“

Müller: „Ist das überhaupt erlaubt?“

Nußbaum rollt die Augen.

Wowereit: „Sag’s nicht, Uli. Mach einfach. Wir lassen uns dann überraschen.“

So kam es dann auch.

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