zum Hauptinhalt

Berlin: Jetzt geht der Wahlkampf richtig los

Die Parteien kleben ab Sonntag ihre Plakate – die Opposition verspricht Jobs, die SPD Konsequenz

Von Sabine Beikler

Jetzt kommt die Zeit der ehrenamtlichen Plakatekleber und der professionellen Monteure der großformatigen Wahlplakate. Sieben Wochen vor der Wahl am 17. September darf die Werbekampagne beginnen. Am Sonntag, spätestens am Montag, werden die Berliner sehen, welche Themen die Parteien setzen. Inzwischen haben SPD, CDU, FDP und Grüne ihre Auftakt-Kampagnen vorgestellt. Am Montag folgt die Linkspartei.

Die SPD hat ihre Kampagne unter das Motto „Konsequent Berlin“ gestellt. In den nächsten Tagen wollen die Sozialdemokraten die ersten vier von zwölf großflächigen Themenplakaten kleben lassen. 800 Großflächen werden über die Stadt verteilt. Thematisch geht es um Wirtschaft und Wissenschaft, Bildung und soziale Stadt. Das wohl originellste Plakat stellt die „Berliner Schnauze“ in Gestalt des Zeitung lesenden Taxifahrers dar. Darunter steht: „Konsequent gastfreundlich. Über sechs Millionen Gäste lieben unseren Humor. Konsequent Berlin“.

Nach zweieinhalb Wochen kommt die Zeit der Wowereit-Plakate. Der SPD-Spitzenkandidat und Regierende Bürgermeister wird die Berliner gewiss freundlich anlächeln. Die Kampagne darf 1,4 Millionen Euro kosten. „30 Prozent plus x“ benennt SPD-Sprecher Hannes Hönemann als Wahlziel.

Friedbert Pflüger geht noch etwas weiter. Der CDU-Spitzenkandidat will seine Partei zur stärksten machen. Die Berliner Union kann für ihre Kampagne allerdings nur gut halb so viel Geld ausgeben wie die sozialdemokratische Konkurrenz: 750 000 Euro veranschlagt Wahlkampfmanager Frank Henkel.

Das Motto kennt man aus Pflügers Reden: „Berlin kann mehr“. Regelmäßig erwähnt Pflüger die Nullen-Bilanz des Senats – 300 000 Arbeitslose, 500 000 Straftaten in der Stadt, 600 000 Stunden Unterrichtsausfall. Das soll ebenso plakatiert werden wie ein bedrückendes Arbeitslosenmotiv und ein Spitzenkandidat auf der Baustelle. Drei Motivwellen folgen. Farblich kleidet sich die Union in Orange, wie zur Bundestagswahl.

Bei den Berliner Grünen blickt man in ein stechend grünes Auge, das mit der Parole „Bevor Sie rot sehen – berlingrün“ umrandet ist. Die Partei wird mit vier Plakaten zu den Themen Energie, Bildung, Wirtschaft und Integration auf Stimmenfang gehen. Davon werden 12 500 Plakate aufgehängt. Außerdem soll auf 5000 Plakaten die Spitzenkandidatin Franziska Eichstädt-Bohlig für Grün-Stimmen werben. Der Landesverband hat für den Wahlkampf 450 000 Euro plus 400 000 Euro aus den einzelnen Bezirken eingestellt. Als drittstärkste Kraft wollen die Grünen einen Monat später am 17. September ins Abgeordnetenhaus ziehen.

FDP-Wahlkampfleiter Horst Krumpen verweist mit Blick auf die Grünen darauf, dass allein die Plakate der Liberalen zu 100 Prozent recycelbar seien. Sie bestehen aus Kunststoff. Thematisch setzt die FDP darauf, dass die Berliner ungeduldig werden. „Berlin kann nicht warten“, heißt die Devise. Dann kommen auf gelb-blauen Themenplakaten die Ideen der Liberalen. Die Großflächen zeigen Spitzenkandidat Martin Lindner, der seit fünf Jahren verbal rauflustig die Fraktion im Abgeordnetenhaus führt. 300 000 Euro will der Landesverband ausgeben.

„Berlin bewegt“ ist der Slogan, mit dem die Linkspartei/PDS werben will. Inhaltlich will man sich auf die Themen Arbeitsmarkt, Bildung und Soziales konzentrieren – jeweils mit Wirtschaftssenator Harald Wolf als Spitzenkandidaten im Vordergrund.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false