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© BBB

Berliner Bäderbetriebe: Jetzt geht es den Bädern an die Fliesen

2010 werden viele Berliner Bäder saniert. Die Bauarbeiten bringen längere Schließungen mit sich. Die Halle an der Finckensteinallee wird grunderneuert.

Die Berliner Bäderbetriebe (BBB) werden 2010 mehr Geld als in den Jahren zuvor in die Sanierung der Berliner Schwimmhallen stecken; 22 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Die Bauarbeiten bringen aber für die Schwimmer zunächst erneut Einschränkungen und Schließungen mit sich. Die umfangreichsten Maßnahmen sind in den Kombibädern Gropiusstadt und Spandau-Süd sowie in der Schwimmhalle Buch geplant. Nach den BBB-Planungen soll auch die 1936 gebaute Schwimmhalle an der Finckensteinallee in Lichterfelde erneuert werden. Das Bad, das nach dem Krieg bis zum Abzug der Alliierten 1994 von der US-Armee, anschließend für Schul- und Vereinssport genutzt und aufgrund der baulichen Mängel 2006 geschlossen wurde,wird bis Ende 2011 von Grund auf saniert und dann erstmals allen Schwimmern zur Verfügung stehen.

Beide Kombibäder werden laut dem BBB-Energiebeauftragen Michael Thoma eine neue Fassade und Dämmung erhalten, zudem soll die Wasseraufbereitung modernisiert werden, damit die Wassertemperatur für die Becken in der Halle und im Außenbereich getrennt von einander reguliert werden kann. Außerdem werden Solaranlagen für die Außenbecken installiert. Die Bäder sind ab August geschlossen und werden voraussichtlich nicht vor Ende 2011 wieder geöffnet. Bei der Halle in Buch werden Fassade, Dach, Wasseraufbereitung und Filteranlagen erneuert. Modernisiert werden zudem die Schwimmhalle Kaulsdorf, das Kombibad Seestraße, das Paracelsusbad, und das Stadtbad Mitte. Erneuert werden unter anderem Fenster, Türen, Lüftungsanlagen, Duschen oder Dächer.

Außerdem werden im Laufe dieses Jahres die Bauvorhaben von 2009 beendet. Die Hallen im Allendeviertel (Köpenick) und am Hüttenweg (Zehlendorf) sollen im August wieder geöffnet werden; beim Stadtbad Schöneberg werden sich die Arbeiten bis Ende des Jahres hinziehen.

Die Mittel kommen unter anderem vom Bädersanierungsprogramm des Senats (zehn Millionen Euro), aus Umweltprogrammen von Bund und Ländern (4,5 Millionen Euro) sowie dem Konjunkturpaket II (zwei Millionen Euro). Erstmals stehen auch wieder Gelder zur Instandhaltung bereit; das Abgeordnetenhaus hatte dafür fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Damit soll ein erneuter Investitionsstau verhindert werden“, sagt BBB-Sprecher Matthias Oloew. Von diesem Geld profitiert die Schwimm- und Sprunghalle am Europasportpark in Prenzlauer Berg. Dort lösen sich großflächig die Fliesen.

Die Kosten für die Sanierungen werden sich nach Oloews Angaben nicht auf die Eintrittspreise niederschlagen. Dies liege auch an den durch die Sanierungen möglichen Energieeinsparungen. Ohnehin planen die Bäderbetriebe ein neues Tarifsystem mit einer flexiblen Preisgestaltung, gestaffelt nach Tageszeit und Dauer der Badnutzung. Erste Erhebungen dazu gibt es im Stadtbad Neukölln; vor 2011 werden die neuen Ticketpreise nicht eingeführt werden. Für die Anschaffung des neuen Kassensystems läuft zurzeit die Ausschreibung. Drei Bewerber sind noch im Gespräch.Sigrid Kneist

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