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Berlin: Jobticket der BVG soll teurer werden Höherer Preis als Ausgleich für Sozialticket

Das Firmenticket für Fahrten mit Bahnen und Bussen soll teurer werden. Dies werde derzeit geprüft, betätigte gestern BVGSprecherin Petra Reetz.

Das Firmenticket für Fahrten mit Bahnen und Bussen soll teurer werden. Dies werde derzeit geprüft, betätigte gestern BVGSprecherin Petra Reetz. Nach Tagesspiegel-Informationen gibt es auch eine Variante, nach der das Jobticket ganz abgeschafft werden soll, was Reetz jedoch dementierte. Mit den höheren Preisen für das Jobticket wollen die BVG und die S-Bahn einen möglichen Einnahmeausfall durch das Sozialticket kompensieren. Ein so genanntes Sozialticket für 32 Euro wird es ab 1. Januar 2005 wieder geben.

Darauf habe sich der Senat am Dienstag „politisch verständigt“, sagte PDS-Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner. Anspruchsberechtigt sind rund 400 000 Menschen. Das Berliner Sozialforum und die Grünen lehnen das Sozialticket zu dem vorgesehenen Preis als „unzumutbar“ ab und fordern die Wiedereinführung des Tickets zum alten Preis von 20,40 Euro pro Monat. Knake-Werner nimmt an, dass „sich das Sozialticket selbst trägt“. Sollte die BVG Ende 2005 ein Defizit aufweisen, will das Land den Betrag „haushaltsneutral ausgleichen“. Dass das Land keinen Zuschuss zahle, sei für das Unternehmen „wirtschaftlich nicht tragbar“, kritisierte die FDP. Die CDU sprach von einer „Mogelpackung“.

Dass mit höheren Preisen für das Jobticket die Sozialkarte finanziert werden soll, stimmt allerdings nur zum Teil. Auch unabhängig davon wollen die Verkehrsbetriebe den Rabatt senken. Als BVG und S-Bahn sich nicht über die Einnahmen einigen konnten, führten sie auch einen Wettbewerb um die Kunden, da jedes Unternehmen die Einnahmen behalten durfte, die es selbst erzielte. So gab es bis zu 17 Prozent Rabatt auf das Firmenticket. Rund 400 Unternehmen mit zusammen gut 80 000 Mitarbeitern nutzen inzwischen dieses Angebot, was den Verkehrsbetrieben auch neue Kunden brachte. Die S-Bahn hat sich so die Bundesbeschäftigten geangelt. Jetzt haben sich BVG und S-Bahn geeinigt, wie die Einnahmen zwischen ihnen aufgeteilt werden. Deshalb will man jetzt auch die hohen Rabatte zurücknehmen. Üblich seien fünf bis sechs Prozent, heißt es bei der BVG. kt/sib

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