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Berlin: Jugendarbeitslosigkeit: Einige tausend Bewerber noch immer ohne eine Lehrstelle

In wenigen Tagen beginnt das Ausbildungsjahr, und noch immer sind einige tausend Bewerber ohne ein Lehrstelle. Wie viele es derzeit sind, lässt sich nicht genau sagen.

In wenigen Tagen beginnt das Ausbildungsjahr, und noch immer sind einige tausend Bewerber ohne ein Lehrstelle. Wie viele es derzeit sind, lässt sich nicht genau sagen. Ende Juli wies die Statistik des Landesarbeitsamtes Berlin-Brandenburg zwar noch knapp 11 500 Jugendliche als unversorgt aus. Das heiße aber nicht, dass sämtliche dieser Bewerber auch jetzt noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben, sagt der Sprecher des Amtes, Klaus Pohl. Viele Jugendlichen meldeten sich einfach nicht zurück, wenn sie einen Platz gefunden haben. Zudem würden auch jetzt noch Verträge unterschrieben. Denn Ende Juli waren bei den Arbeitsämtern auch noch 2163 offene Ausbildungsplätze gemeldet.

Ganz oben in der Beliebtheitsskala liegt insgesamt bei den Berufswünschen die Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation und zum Einzelhandelskaufmann. Beinahe jeder fünfte Bewerber möchte eine Ausbildung für einen der beiden Berufe machen. Beliebt sind diese Berufe vor allem bei den Mädchen, die sich im Vergleich zu den Jungen bei ihrer Wahl auf eine relativ begrenzte Berufspalette beschränken und nach wie vor zu den traditionellen Ausbildungsberufen tendieren.

Zu den Wunschberufen zählten in den letzten Jahren bei den jungen Frauen weiter die Arzthelferin, die Hotelfachfrau, die Friseurin, die Reiseverkehrsfachfrau, Verkäuferin, Rechtsanwaltsgehilfin, Restaurantfachfrau und die Bankkauffrau. Aber Wunsch und Realität klaffen oftmals auseinander. Beispielsweise ist in diesem Jahr die Zahl der Wünsche für eine Ausbildung als Hotelfachmann/-frau um das Sechsfache höher als die Zahl der gemeldeten Stellen.

Bei den Jungen sieht die Wunschliste anders aus: Hier liegt der Kfz-Mechaniker ganz vorne, gefolgt von Maler und Lackierer, Einzelhandelskaufmann, Tischler, Bürokaufmann, Elektroinstallateuer, Koch, Gas- und Wasser-Installateur, Informations-und Telekommunikationselektroniker sowie Bankkaufmann. Gerade der Wunsch Kfz-Mechaniker wird oftmals unerfüllt bleiben: 182 gemeldeten Lehrstellen standen 1209 Ausbildungswünsche genüber.

Insgesamt hatten sich seit Oktober 29 674 Jugendliche beim Arbeitsamt als Lehrstellenbewerber gemeldet. Gut die Hälfte davon sind Alt-Nachfrager aus den vergangenen Jahren, die beispielsweise zuvor in berufsvorbereitenden Maßnahmen untergebracht waren. Um die Lehrstellenlücke zu verringern, stehen in diesem Jahr über Bund-Länder-Programme 3500 überbetriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung. Zudem werden berufsvorbereitende Maßnahme angeboten. Landesarbeitsamtssprecher Pohl rechnet damit, dass in diesem Jahr für 1000 Jugendliche unversorgt bleiben. 1999 waren es noch knapp 2000.

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