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Die Marke MTAS steht für "More Than A Shirt"

© promo/MTAS

Designer Eric Wodegnal: „Mach doch ein Shirt draus!“

Der gerade volljährige Modedesigner Eric Wodegnal ist mit seinem Modelabel MTAS in 20 Ländern erfolgreich. Warum, das weiß er selbst nicht so genau.

Eric Wodegnal ist 18 und Designer. Gerade erst hat er seine vierte Kollektion von MTAS („More Than A Shirt“) herausgebracht, 90 Prozent waren in drei Tagen ausverkauft. Alligatoah, MC Fitti und weitere bekannte Gesichter aus der deutschen Rapszene tragen seine Shirts. Die BRAVO wollte ihn als It-Boy bezeichnen – er lehnte dankend ab. Nebenbei kreiert er Musik-Videos und Album-Cover.

Alles fing damit an, dass Erik keinen Bock auf die Klamotten hatte, die es in den Läden gab. Also machte er seine eigenen Entwürfe von T-Shirts, die er gerne tragen würde. Seine Freunde fanden die Designs cool. Und deren Freunde ebenfalls. Irgendwann hat sein privater Facebook-Account nicht mehr gereicht, er erstellte eine separate Seite nur für seine Shirts. Mittlerweile hat sie über 11 000 „Gefällt mir“-Klicks.

Verkauft in über 20 Ländern

Wie es sich für eine Kleinstadt wie Erics Heimatsstadt Salzgitter gehört, sprach sich der Name des damals erst 15-Jährigen schnell herum, die lokalen Zeitungen witterten eine gute Story. Schließlich brauchte der Name noch ein passendes Gesicht. Sein Bild erschien in der Zeitung, spätestens jetzt kannte ihn die ganze Stadt.

Nachdem Realschulabschluss zog es Eric nach Hannover. An der Fachhochschule für Mode und Design wollte er endlich Input bekommen – schließlich hatte er sich vorher nur Tutorials angeguckt, um Photoshop, Nähen und anderes zu lernen. Doch in der Zwischenzeit zieht MTAS auch überregionale Aufmerksamkeit auf sich: Nachdem Eric eine gewöhnliche Telefonkritzelei zu Instagram stellte, kommentierte Berlins IT-Girl Bonnie Strange darunter: „Mach doch ein Shirt draus“! Gesagt, getan – das „No Place For Homophobia“-Shirt wurde in 20 Ländern über 2000 Mal gekauft, Conchita Wurst postete ein Tragefoto des Shirts – und das nicht mal für Geld.

Mit Tutorials dazu gelernt

An die Uni ging Eric nach seinem ersten Semester nicht mehr zurück. Während andere Modestudenten von ihrem großen Karrieresprung träumen und ihrer Abschlusskollektion entgegenfiebern, plant Eric schon seine fünfte. In einem von seinen vielen Interviews sagte die Reporterin zu ihm: „Entweder du bist das nächste große Ding oder du kannst nichts und hast ziemlich viel Glück.“

Und auch er selbst ist sich dessen bewusst, dass ihm anscheinend alles in den Schoß fällt: „Ich denke, ich hab keine Ahnung. Alle anderen denken, ich hab Ahnung.“ Auch wenn er erst das Label gar nicht weiterführen wollte, ist er jetzt sehr darauf fokussiert. Während andere in seinem Alter auf Partys gehen, guckt er sich weiterhin nützliche Tutorials an und lernt dazu – nur eben selbstständig. Außer ihm sind am Label noch ein Fotograf und ein Zeichner beteiligt. Um den Rest kümmert sich Eric selbst.

„Danke für dein Geld!“

Eric macht fast alles allein – Entwerfen, Social Media, PR und sogar das Verpacken der verkauften Shirts. Die limitierten Klamotten kommen immer mit einer Handvoll Konfetti, auf dem Label-Etikett steht „Danke für dein Geld!“. Ein cleverer Marketing-Einfall – und das ganz ohne Bachelor-Abschluss.

Auch wenn er nicht auf sein Alter reduziert werden möchte – es ermöglicht ihm, komplett auf seine Zielgruppe, Jugendliche und junge Erwachsene, einzugehen. „Made in the Internet“ heißt seine aktuelle Kollektion. Die Shirts sind inspiriert von Social-Media-Memes und Sprüchen. Dazu gab es Anti-Aggressionsbälle mit „Real Life“-Aufdruck, die sofort weg waren.

Vom 20. bis 21. November öffnet Eric einen Pop-Up Store in Berlin, wo man vergriffene Prints aus seinen vergangenen Kollektionen erwerben kann.

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Julia Tilk

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