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Berlin: Jugendliche attackierten Busfahrer Angriff am hellen Tag mitten in Zehlendorf

Es geschah am hellen Tag. Mehrere Jugendliche traktierten, wie gestern bekannt wurde, am Montag gegen 13 Uhr in Zehlendorf erst einen Bus und schlugen dann den Fahrer.

Es geschah am hellen Tag. Mehrere Jugendliche traktierten, wie gestern bekannt wurde, am Montag gegen 13 Uhr in Zehlendorf erst einen Bus und schlugen dann den Fahrer. Anschließend entkamen sie unerkannt. Der 50jährige Fahrer des Busses konnte seinen Dienst fortsetzten und setzte sich auch gestern wieder planmäßig ans Steuer. Er arbeitet für ein privates Unternehmen, das im Auftrag der BVG den Ersatzverkehr für die unterbrochene U-Bahn-Linie U 3 betreibt. Eine Mitarbeiterin sagte über den Mann: „Er ist nicht unterzukriegen.“

Die nach Angaben des Busfahrers sechs Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren standen an der Haltestelle in der Argentinischen Allee. Weil der Fahrer des Busses nach Angaben des Unternehmens noch ein paar Meter rollte, öffnete er die Türen nicht sofort unmittelbar vor den Jugendlichen. Daraufhin hätten sie gegen den Bus getreten, in dem keine Fahrgäste saßen.

Im Bus habe einer der Jugendlichen dann ohne ein Wort zu sagen die hinter dem Fahrer angebrachte Schutzscheibe zerschlagen. Als der Fahrer aufstand, seien ihm mehrere Faustschläge ins Gesicht verpasst worden. Zudem sei er getreten und bespuckt worden.

Trotzdem habe der 50-Jährige den Angreifer festgehalten. Die anderen Jugendlichen versuchten zunächst zu flüchten und beschädigten dabei den Notausstiegsschalter. Nachdem die Flucht nicht gelungen war, hätten sie so lange auf den Fahrer eingeredet, bis er den Festgehaltenen los gelassen habe. Die Jugendlichen seien dann durch die offene Einstiegstür Richtung Karl-Hofer-Straße geflüchtet.

Durchschnittlich komme es jeden zweiten Tag zu einem tätlichen Angriff auf einen BVG-Mitarbeiter, sagte Unternehmenssprecherin Petra Reetz gestern. In Bussen seien in diesem Jahr bisher 30 solche Vorfälle registriert worden. 19 mal seien Kontrolleure attackiert worden und in zwei Fällen auch Mitarbeiter bei der U-Bahn. Keinen Zwischenfall habe es bisher in Straßenbahnen gegeben.

Dort sitzen die Fahrer in einer Kabine. In den Bussen gibt es diese nicht. Nach EU-Richtlinien müsste dann eine Extra-Außentür für den Fahrer eingebaut werden, was der BVG bisher zu teuer ist. Außerdem sind solche Kabinen bei den Fahrern umstritten. Die BVG erprobt zur Zeit statt dessen eine Art Kopfschutz. Eine Scheibe soll die Fahrer vor Schlägen auf den Kopf bewahren. kt

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