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Berlin: Jugendstadtrat ist besorgt um Vorschulkinder

Die Abschaffung der Vorklassen führt offenbar dazu, dass im Schuljahr 2006/07 tausende Erstklässler unvorbereitet in die Schule kommen. Anders als erhofft, nehmen viele Familien nicht die Möglichkeit wahr, die Kinder statt in die Vorklasse in die Kita zu schicken.

Die Abschaffung der Vorklassen führt offenbar dazu, dass im Schuljahr 2006/07 tausende Erstklässler unvorbereitet in die Schule kommen. Anders als erhofft, nehmen viele Familien nicht die Möglichkeit wahr, die Kinder statt in die Vorklasse in die Kita zu schicken. Dies zeichnet sich jetzt in den Bezirken ab. Allein Neukölln wartet noch auf 500 Kinder, die nächstes Jahr schulpflichtig werden und bisher in keiner Kita angemeldet sind. „Ohne vorschulische Bildung befinden sie sich bereits auf der Verliererspur“, warnte gestern Jugendstadtrat Thomas Blesing (SPD) und appellierte an die Eltern, die KitaAngebote zu nutzen.

Die Neuköllner Zahlen bestätigen genau jene Befürchtungen von CDU, FDP und Teilen der SPD, die von Anfang an vor der Abschaffung der Vorklassen gewarnt hatten. Sie hatten stets darauf hingewiesen, dass selbst der Mindestbeitrag von 48 Euro pro Monat viele Eltern davon abhalten werde, ihre Kinder in die Kita zu schicken. Die Vorklassen galten gerade für sozial schwache Familien als attraktiv, weil sie kostenlos waren: Rund 10 000 Kinder besuchen zurzeit letztmalig die Vorklassen, darunter mehrheitlich Kinder ausländischer Herkunft.

Um auch diese Familien für den Kita-Besuch zu gewinnen, hat der SPD-Parteitag im April beschlossen, das letzte Kitajahr kostenfrei zu gewähren. Wann es dazu kommt, ist aber offen. sve

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