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Berlin: Junge Gläubige werben für Toleranz

Plakataktion zum interreligiösen Dialog.

Sieben junge Berliner Gläubige blicken seit gestern von Plakaten an insgesamt 640 Bushaltestellen der Stadt. Die Bilder zeigen junge Muslime, Juden, Christen und Bahai. Unter den Gesichtern stehen Fragen wie „Will mich diese Gesellschaft noch?“ oder „Stehe ich unter Verdacht?“. Die Plakate werben für die Akzeptanz religiöser Vielfalt und sind Bestandteil der Kampagne „Eins durch 7. Du zählst mit“. Hinter der Plakataktion unter der Schirmherrschaft von Innensenator Frank Henkel (CDU) steht das Projekt JUGA („jung, gläubig aktiv“), in dem sich 60 bis 70 Jugendliche aus Berlin für den interreligiösen Dialog zusammengeschlossen haben. Sieben von Ihnen sind auf den Plakaten zu sehen.

Mit Fragen zu ihrem Selbstverständnis, von denen viele durch vorgefasste Meinungen anderer an sie herangetragen werden, müssten sich die jungen Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit im Alltag auseinandersetzen, sagt Kofi Ohene-Dokyi, Mitarbeiter bei JUGA. „Sie sollen provokant darauf aufmerksam machen, welche Vorurteile und Ängste entstehen, wenn man nicht miteinander redet.“ Wenn der jüdische Schüler Daniel die Frage stellt „Fühle ich mich sicher?“ steht dies auch im Zusammenhang mit den jüngsten Übergriffen, wie auf den jüdischen Rabbiner Daniel Alter Ende August. Seit Wochen werben die jungen Gläubigen mit Aktionen für einen Wertekodex („Code of Ethics“) zum friedlichen Zusammenleben. Die sieben Werte, auf die sich die jungen Gläubigen verständigt haben, lauten: Verantwortung, Offenheit, Gerechtigkeit, Empathie, Respekt, Vergeben und Wissen. Die Kampagne soll junge Menschen dazu anregen, über das Zusammenleben der verschiedenen Religionen und Weltanschauungen nachzudenken. Am 20. Oktober lädt die Initiative zu einer Konferenz in die Urania ein, für die man sich auf der Internetseite juga-projekt.de anmelden kann. Die Plakate sind noch bis zum 21. Oktober zu sehen. sawe

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