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Berlin: Jungs mit Herz

Eine Rose zum morgigen Valentinstag? Berlins Top-Floristen haben ausgefallene Ideen. Schick müssen die Kreationen sein – und am besten mit Nelken gespickt

Wenn die Liebste am Valentinstag mehr erwartet als irgendeinen Strauß, dann könnten ein Maurer und ein Jurist weiterhelfen. Lars Scherbarth (30) und Jens Büchner (35) eint die Liebe zu Blumen. Jedes Jahr zum Valentinstag lassen sich die (umgeschulten) Blumenhändler aus Mitte etwas Besonderes einfallen. Bloß nichts in Herzform! Aber etwas, das mit Herz kombiniert ist – immer für 19,95 Euro. Dieses Mal haben sie von einer Pariser Messe vergoldete und versilberte Zwiebelvasen mit rosa und weißen Orchideen mitgebracht. Die gefallen auch Sabine Christiansen, die bei ihnen einkauft.

Raimund Hockmann (42) aus Schöneberg setzt nicht nur bei Adventskränzen auf durchgeknallte Ideen. Er drapiert eine Engelshaar-Barbie neben Efeu und Chicco-Blätter ins Hartriegelherz (35 Euro). Gerne nimmt er diesmal auch Teddybären in seine Kreationen auf.

Andreas Tunger (46) und Thomas Schnur (40) lieben’s poetisch. Schiefertafeln mit Shakespeare-Gedichten und Anekdoten klären die Kundschaft im Geschäft in Tiergarten über Valentinsbräuche auf. Das riesige Drahtherz mit rosa Seidenpapier und Pfingsrose kostet 50 Euro. Herz ist hier Trumpf – in klassischen, dicht mit dunkelroten Rosen besetzten Gestecken (Kostenpunkt: 29 Euro), auf Accessoires wie Karten, Dosen und kleinen Büchern für Liebesbotschaften.

In der Lobby des Interconti-Hotels in der Budapester Straße wird jeder mit der Nase auf den Tag der Verliebten gestoßen. Ein riesiges Arrangement aus Mangroven-Fruchtständen, Galax-Blättern und roten Nelkenherzen beherrscht den Eingangsbereich. „Nelken sind total hip. Das sind die Trendblumen überhaupt“, sagt Michael Fuchs, hauseigener Florist und Designer. Der 44-Jährige hat schon in der russischen Botschaft oder der Neuen Nationalgalerie dekoriert. Auf Bestellung und ab 40 Euro macht er die Nelken-Herzen auch für externe Kunden.

Auf den Sechziger-Jahre-Trend setzt auch Klaus Kremer aus Mitte. Klassische Rosen? Das geht im Szeneviertel an der Oranienburger Straße nicht. Er spickt lieber Moosherzen mit bunten Nelkenköpfen (20 bis 40 Euro) – und verhüllt alles mit einem gebleichtem Sisalschleier.

Mia Raben

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