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Kampf gegen Arbeitslosigkeit: Senat will mehr Jobs für Jugendliche

Am Mittwoch werden die neuesten Arbeitslosenzahlen bekannt gegeben. Berlin wird wieder Schlusslicht in Deutschland sein. Jetzt haben der Berliner Senat und die Regionaldirektion für Arbeit ein gemeinsames Rahmenprogramm beschlossen.

Berlin ist nicht nur das Bundesland mit der höchsten Arbeitslosenquote: Nirgendwo in Deutschland sind auch so viele junge Menschen ohne Arbeit wie hier. Jetzt haben sich die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit und der Senat auf eine gemeinsame Strategie zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit geeinigt. In den Jahren des rot-roten Senats mit der damaligen Arbeitssenatorin Carola Bluhm (Linke) galten das Verhältnis zur Regionaldirektion und die Zusammenarbeit als ausgesprochen schlecht. Arbeitssenatorin Dilek Kolat (SPD) sagte am Dienstag, es sei wichtig, dass die Akteure am Arbeitsmarkt ihre Ziele abstimmen. Anders als ihre Vorgängerin richtet Kolat wie auch die Regionaldirektion ihre Programme mehr auf den ersten Arbeitsmarkt aus als auf öffentliche Beschäftigungsprogramme. Viele der früheren Maßnahmen seien nicht nachhaltig gewesen, sagt Regiondirektionschef Dieter Wagon. Nur ein sehr geringer Prozentsatz der Teilnehmer – deutlich unter zehn Prozent – habe anschließend eine Beschäftigung gefunden. Ein besonderer Schwerpunkt soll jetzt auf dem Abbau der Jugend- und der Langzeitarbeitslosigkeit liegen.

In Berlin waren im Juni rund 209 000 Menschen ohne Arbeit, die Juli-Zahlen werden erst am heutigen Mittwoch bekannt gegeben. Rund 30 Prozent sind länger als ein Jahr ohne Arbeit und gelten somit als langzeitarbeitslos. 500 Millionen Euro wendet die Regionaldirektion in der Stadt für aktive Arbeitsmarktmaßnahmen auf. Das Land zahlt weitere 100 Millionen Euro.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Sabine Bangert, nennt Dilek Kolats Arbeitsmarktpläne allerdings ein „Potemkinsches Dorf“. Bisher habe die Arbeitsmarktsenatorin noch keine Belege für die Effizienz ihrer Projekte gebracht. Sigrid Kneist

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