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Karneval der Kulturen: Parade der Vielfalt in Berlin gerettet

Noch im Januar war unklar, ob der Karneval der Kulturen wieder stattfinden kann. Nun gibt es ein neues Sicherheitskonzept und die Zusage fürs nächste Jahr.

"Jetzt habe ich gerade ja gesagt, oder?", sagt Senatorin Dilek Kolat dreht sich zur Versicherung zur Leiterin des Karnevalsbüros Nadja Mau. Beide Frauen müssen lachen, das Gejohle im Saal ist groß. Eigentlich waren Kolat und Mau heute ins Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg gekommen, um das neue Sicherheitskonzept für den Karneval der Kulturen 2015 vorzustellen. Auf die Nachfrage, ob der Karneval der Kulturen auch 2016 definitiv stattfinden werde, rutschte Kolat die Zusage eben so raus. Wie genau der Karneval im nächsten Jahr aussehen wird, werde man in einem Konzeptdialog mit den teilnehmenden Gruppen nach dem Pfingstwochenende besprechen.

Sicher ist auch, dass vom 22. bis zum 25. Mai dieses Jahr wieder 62 Gruppen durch die Straßen Kreuzbergs ziehen werden. "Wir haben das Sicherheitskonzept der Größenordnung angepasst", sagte Mau. Der Karneval der Kulturen hat sich in den letzten 20 Jahren vom Kreuzberger Straßenfest zu einem internationalen Festival entwickelt, viele sahen auch nur ein kulturell angehauchtes Besäufnis darin. Das neue Konzept sehe unter anderem vor, dass jeder Gruppe fünf Sicherheitskräfte zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wolle man an Info-Points auf Toiletten und den Streckenverlauf hinweisen. Insgesamt werde es in diesem Jahr auch 150 Meter mehr Straßenbreite für feiernden Massen geben.

Im Gegensatz zum Myfest gibt es Mehrweggeschirr

Beim Myfest gab es zuletzt ebenfalls Kritik wegen der Menschenmassen und des Mülls. Nun sagte Mau: "Das ist uns bewusst. Deshalb wollen wir nur Mehrweggeschirr verwenden und vorher mit den Händlern sprechen." Zum Myfest soll es am Donnerstag ein Gespräch des Bezirkes mit den Veranstaltern geben.

Die Strecke selbst und der Charakter zumindest des Karnevals werden sich in diesem Jahr nicht ändern. Dazu habe die Zeit gefehlt, sagt Veranstalterin Mau. Anders als in den letzten Jahren hatten die Veranstalter dieses Jahr nur 14 Wochen Zeit um die Veranstaltung zu planen. Nach einem Streit um Sicherheit und Finanzierung des Fests hatte man sich vom bisherigen Veranstalter, Werkstatt der Kulturen, getrennt. Seit Februar 2015 kümmert sich Kulturprojekte Berlin um die Organisation des Karnevals. Kulturprojekte Berlin haben im vergangenen Jahr unter anderem die international gelobte Lichtgrenze zum Jubiläum des Mauerfalls organisiert. Sie sind auch für die Lange Nacht der Museen und die Transmediale verantwortlich.

Luisa Jacobs

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