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Berlin: Kassenärztliche Vereinigung: Die gelben Notfall-Mobile haben ausgedient - Fuhrpark fährt Verluste ein - Betreiber gesucht

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) will die Fahrbereitschaft ihres Notfalldienstes auslagern. Unklar ist bisher die Zukunft der 57 festangestellten Fahrer.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) will die Fahrbereitschaft ihres Notfalldienstes auslagern. Unklar ist bisher die Zukunft der 57 festangestellten Fahrer. Nach Angaben des KV-Sprechers Markus Jäckel ist man um eine "sozialverträgliche Lösung" bemüht. Gesucht werde ein Partner, der nach Möglichkeit "zumindest für einen bestimmten Zeitraum" die Mitarbeiter und die 38 Fahrzeuge übernimmt. Auch die die eigene Erste-Hilfe-Station in Wedding wird geschlossen.

Grund für die Auslagerung sind die hohen Verluste. Der vor rund 20 Jahren mit den Krankenkassen vereinbarte Vergütungsatz für den Fahrzeugbetrieb von 18,50 Mark pro Einsatz reicht schon laneg nicht mehr. Im vorigen Jahr gab es ein Minus von rund acht Millionen Mark, das aus dem Verwaltungsetat der KV ausgeglichen werden musste. In anderen Städten sind die Ärzte des Bereitschaftsdienstes mit dem Taxi unterwegs.

Im fahrenden Hausbesuchsdienst sind in Berlin knapp 500 Kassenärzte tätig, die im vorigen Jahr zu fast 200 000 Einsätzen gerufen wurden. Ob sie auch künftig unterwegs sein werden, ist offen. "Der Betrieb eines Fuhrparks gehört nicht zu den originären Aufgaben einer Kassenärztlichen Vereinigung", sagte Markus Jäckel.

Die KV-Vertreterversammlung hat auch beschlossen, die eigene Erste-Hilfe-Stelle in der Brüsseler Straße (Wedding) zum Jahresende zu schließen. Dafür will die Kassenärztliche Vereinigung ihre Kooperation mit Krankenhäusern zum Betrieb der dortigen Erste-Hilfe-Stellen weiter ausbauen.

Der Streit um die geplante Schließung des Moabiter Krankenhaus ist jetzt ebenfalls zum Thema der Verhandlungen der Krankenkassen mit der KV über die Honorarvereinbarungen für die Jahre 2000 und 2001 geworden. Wie Markus Jäckel bestätigte, haben die Kassen angedeutet, dass ein Teil der eingesparten Mittel in den Honorartopf der Kassenärzte fließen könnte, wenn diese keine Patienten mehr in die Klinik einweisen. Eine Empfehlung der Vereinigung, wie sich die Vertragsärzte verhalten sollen, gibt es bisher nicht. Die Klinik klagt wegen der Schließung nicht nur gegen den Senat, sondern auch gegen die Kassen. Diese hatten von Ärzten gefordert, keine Patienten mehr nach Moabit einzuweisen.

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