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Berlin: Kein Grund zum Meckern

Nützliche Fleißarbeit: Das Zitty-Sonderheft Brandenburg

Auf dem Umschlag geht es zickig zu: Eine echt brandenburgische Ziege blickt dem Betrachter in die Augen und fragt sich möglicherweise, ob es was zu meckern gäbe. Gibt es aber nicht. Mit dem alljährlich wiederkehrenden Riesenaufwand hat sich die Redaktion des Stadtmagazins Zitty ins Land Brandenburg versenkt und ein aktuelles Sonderheft zusammengestellt, das einen sehr guten Überblick über touristische, kulinarische und kulturelle Aspekte der nahen und fernen Berliner Umgebung liefert.

Es geht zunächst in ausführlichen Reportagen ums Schwimmen in den klarsten Seen des Landes, um Taucherfreuden im Stechlinsee, ums Skaten auf der FlämingRoute, um Wellness und Thermalbäder, Radfahrer, Reiter, Motorbootfans und Motorradfahrer werden mit Tipps versorgt; ferner widmen sich die Autoren des Hefts dem Wein vom Werderaner Wachtelberg und der brandenburgische Geschichte - und natürlich auch dem zentralen Thema Essen und Übernachten; die Titel-Zicke steht für die Ziegenkäserei Karolinenhof, eine der wenigen guten Quellen regionaler Feinkost. Dies ist das Programm der ersten 70 Seiten. Die andere Hälfte des Heftes bietet die obligatorische Adressenliste mit kurzen Beschreibungen, berlinzentriert unterteilt in die Regionen Norden, Südwesten/Potsdam und Südosten. Der Redaktionsschluss - 10.März - garantiert größtmögliche Aktualität , und das rote Z, das die wenigen wirklich guten Betriebe (und Sehenswürdigkeiten) diskret und diplomatisch von den anderen unterscheiden soll, sitzt überwiegend an der richtigen Stelle: Beim Lügenmuseum Kyritz, dem Seehotel Huberhof in der Uckermark, dem Vierseithof in Luckenwalde und dem Branitzer Park, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Es wird viel beschrieben und gelobt, kritische Anmerkungen oder gar prononcierte Restaurantkritiken gibt es nicht, sie wären in diesem flächendeckenden Konzept auch fehl am Platze.

Ein wenig unübersichtlich ist allenfalls die Rubrikeneinteilung geraten. die angestrengt zwischen Landgasthöfen, Restaurants, Gartenlokalen und Hotels zu unterscheiden versucht und ausgerechnet das beste brandenburgische Hotel, die „Bleiche" in Burg, nur als Restaurant erwähnt. Gelegentlich klingen die Begleittexte zu den Adressen ein wenig übertrieben begeistert nach Einflüsterungen des jeweiligen Betriebs. Doch das sind Kleinigkeiten, die den Nutzwert des Heftes nicht nennenswert mindern. Es fehlt - soweit beim ersten Durchblättern erkennbar - nichts, was für Tagesbesucher oder Langzeiturlauber von Bedeutung sein könnte. bm

Zitty Brandenburg 2003/2004, überall im Zeitschriftenhandel, 140 S., 5 Euro.

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