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Berlin: Kein Nachschub aus Frankreich

Fernfahrerstreik mit Auswirkungen auf Berlin / Lafayette bangt um BeaujolaisVON ANNETTE KÖGEL BERLIN.In den nächsten Tagen werden Gourmets wohl auf einige Spezialitäten der französischen Küche verzichten müssen: Infolge des Fernfahrerstreiks bleiben die Regale bei einigen Großhändlern, Kaufhäusern und Delikatessengeschäften leer.

Fernfahrerstreik mit Auswirkungen auf Berlin / Lafayette bangt um BeaujolaisVON ANNETTE KÖGEL BERLIN.In den nächsten Tagen werden Gourmets wohl auf einige Spezialitäten der französischen Küche verzichten müssen: Infolge des Fernfahrerstreiks bleiben die Regale bei einigen Großhändlern, Kaufhäusern und Delikatessengeschäften leer.Auch Restaurants behelfen sich mit Zutaten aus anderen Ländern.Trotz knapper Ware soll es aber keine Preiserhöhungen geben.Autofahrer brauchen hingegen keinen Verzicht zu üben - Benzin wird so schnell nicht knapp. Ob Gänsestopfleber, Fisch von den Seychellen oder Reblochon-Käse - Spezialitäten sind nur noch schwer erhältlich.Die Anhänger der französischen Küche bekommen die Konflikte um Lohnzahlungen für Fernfahrer zu spüren: Die Grenzen sind dicht, die Lastwagen stecken fest."Wir können derzeit keine französischen Frischwaren beziehen", berichtet Evelin Thorau, Assistentin der Geschäftsleitung der Galeries Lafayette.Obst, Gemüse, Fleisch - statt französischer Ware kann man in dem Kulturkaufhaus nun Produkte aus deutschen Landen in den Einkaufswagen packen.Bei Konserven und Wein gebe es indes Reserven.Preiserhöhungen ob der knappen Produkte schließt Frau Thorau aus."Wir müssen uns in den nächsten Tagen irgendwie organisieren." Das gilt auch für Mitarbeiter der Firma Lindenberg - einer der führenden Großhändler für französische Waren in Berlin.Auch hier: erste Engpässe."Wir versuchen, die Waren mit dem Flugzeug über Spanien und Italien in die Stadt zu holen", sagt Verkaufsleiter Jörg Pöhlmann.Zu seinen Kunden gehören die großen Kaufhäuser, aber auch rund 30 Delikatessen-Geschäfte.Sie verkaufen nun nicht mehr "Loup de mer", sondern Fisch aus Griechenland, Portugal oder Italien.Weitere Ausweichländer: Schottland, Schweden, Dänemark.300 Kilo Frischfisch aus Frankreich liefert der Großhändler sonst täglich aus."Beim Käse haben wir noch Lagerbestände." Preiserhöhungen schließt Pöhlmann vorerst aus.Beim Benzin werde es angesichts alternativer Lieferanten und riesiger Lagerbestände keinesfalls knapp, beruhigt der Vorsitzende des Tankstellen-Verbandes, Uwe Meyer.Chefkoch Claude Massel vom Restaurant "Le Provencal" muß hingegen haushalten: "Ich habe alles bekommen - aber von allem weniger". Philippe Causse vom Delikatessenladen "Maitre Philippe" bangt um seinen Lkw, der einmal pro Woche 200 Kilo Käse von Bauernhöfen anliefert.Am Dienstag hatte Causse Glück - wie das KaDeWe, dessen eigener Lkw durchkam."Unsere Parfüm-Lieferanten haben uns rechtzeitig empfohlen, Vorräte anzulegen", berichtet Sprecherin Karin Tauer.Engpässe befürchtet sie nicht.Auch Reichelt hat bislang keine Probleme.Anders das Lafayette: Dort erwartet man die Nacht zum 20.November mit Bauchschmerzen.Pünktlich um Mitternacht will man eigentlich den neuen Beaujolais Primeur entkorken ...

ANNETTE KÖGEL

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