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Thomas Heilmann in der 2. Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses in Berlin.

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Kein Wahlerfolg bei Kreisparteitag: Niederlage für Heilmann

CDU-Kreischef Thomas Heilmann wollte die Mitglieder bestimmen lassen. Doch die Delegierten lehnten ab.

Von Sabine Beikler

Vor seinem Kreisparteitag war Thomas Heilmann, Vorsitzender in Berlins größtem CDU-Kreisverband Steglitz-Zehlendorf, noch zuversichtlich, dass er eine Mehrheit für die Einführung des Mitglieder- statt des Delegiertenprinzips erhalten würde. Doch die 120 Delegierten lehnten dies Donnerstagabend mehrheitlich ab. "Das Ergebnis ist ohne Wenn und Aber eine Niederlage, weil ich immer ein Freund des Mitgliederprinzips war", sagte Heilmann dem Tagesspiegel.

Heilmann will gegen Karl-Georg Wellmann antreten, wenn der CDU-Direktkandidat für die nächste Bundestagswahl nominiert wird. Die Ablehnung trifft den scheidenden Senator hart. Wenngleich Parteifreunde Heilmanns Chancen als gering einschätzen, sagte er dem Tagesspiegel, das Ergebnis heiße "nichts für meine beabsichtigte Nominierung als Bundestagskandidat im Kreisverband". Er ist zuversichtlich, eine "eindeutige Mehrheit bei den Delegierten zu haben". Sollte er nicht nominiert werden, trete er dennoch als Kreisvorsitzender an.

Die Unterstützung für Heilmann scheint zu sinken

Auch Karl-Georg Wellmann ist ein Befürworter des Mitgliederprinzips. Das Ergebnis von 61 Ja-Stimmen – 79 hätten es sein müssen – sei "enttäuschend". Wellmann ist Vorsitzender des mit 500 Mitgliedern größten Ortsverbands Dahlem unter den elf im Kreisverband. Die Niederlage wäre für Heilmann noch größer gewesen, wenn viele der 27 Dahlemer CDU-Delegierte nicht für das Mitgliederprinzip gestimmt hätten. Wellmann sagt, das Ergebnis der Abstimmung sei "ein Signal des fehlenden Rückhalts für den Kreisvorsitzenden".

Die Unterstützung für Heilmann in der Südwest-CDU scheint zu sinken. Er ist seit 2013 Kreisvorsitzender. Viele Parteifreunde erwarten von ihm, sich vor Ort stärker als bisher bei Veranstaltungen blicken zu lassen. Heilmann hatte in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass er am Wochenende auch einmal für die Familie da sein wolle. Andere kritisieren, er habe nach der Wahlniederlage im September seine eigene Rolle als Wahlkampfleiter viel zu unkritisch reflektiert.

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