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Berlin: Keine Fehler mehr!

Von Bernd Matthies Wir Berliner machen es unseren Chefs nicht wirklich einfach. Egal, was sie tun, wir mäkeln.

Von Bernd Matthies

Wir Berliner machen es unseren Chefs nicht wirklich einfach. Egal, was sie tun, wir mäkeln. Immer kriegt es der jeweils Regierende auf den Kopf, und kaum ist der Nachfolger installiert, da heißt es, ja, der Vorgänger …

Nun also Wowereit. Er hat alle Fehler gemacht und sich nun vorgenommen, keine mehr zu machen. Z.B.Australien: Riesenrummel um die Reise als Bundesratspräsident, während doch George Bush kam. Das war schlecht gemanagt, doch die späte Rücknahme des Ausreiseantrags hat unserem Regiermeister immerhin lecker Apfelstrudel mit dem US-Präsidenten eingebracht.

Das war´s. Nun kennt er keine Reisen mehr, hat sich fest im Rathaus installiert und widmet seine ganze Arbeitskraft Berlin und seinen Senatsklausuren. Gerade jetzt, wo der Kanzler ihm ein Angebot gemacht hat, das man eigentlich nicht ausschlagen kann: Mitflug zum Endspiel. Abgesagt!

Nun kann es sein, dass Wowereit einfach ein Fußballmuffel ist und sich nur nicht getraut hat, das zu offenbaren. Wahrscheinlicher ist aber, dass einfach ein Referent in Panik die Notbremse gezogen hat: Der Senat zersägt z. B. die Berliner Theater und Schwimmbäder, Chlorwasser und Intendantenblut mischen sich unter aller Augen – und der Boss schwenkt währenddessen im Fernsehen jubelnd die deutsche Flagge? Was da wieder die Zeitungen sagen!

Na, wir sagen jetzt gar nichts mehr. Statt dessen halten wir uns deutlich bedeckt und geben nur zu bedenken, dass eine Senatsklausur am Tag des Endspiels eine recht komische Idee ist. Hoffentlich werden die Zukunftsfragen der Stadt nicht auch per Blutgrätsche gelöst.

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