zum Hauptinhalt

Berlin: Keine Polizei mehr in der U-Bahn BVG-Sicherheitspersonal bleibt

In der UBahn gibt es von morgen an weniger Sicherheitspersonal. Die Polizei zieht, wie angekündigt, ihre Mitarbeiter von den gemeinsamen Streifen mit BVG-Mitarbeitern zurück, die BVG wiederum hat es nicht geschafft, die Lücke durch eigenes Personal zu schließen.

In der UBahn gibt es von morgen an weniger Sicherheitspersonal. Die Polizei zieht, wie angekündigt, ihre Mitarbeiter von den gemeinsamen Streifen mit BVG-Mitarbeitern zurück, die BVG wiederum hat es nicht geschafft, die Lücke durch eigenes Personal zu schließen. Die Streifengänge der BVG-Mitarbeiter wird es allerdings weiterhin geben – nur ohne die Polizisten an ihrer Seite. Weiterhin im Einsatz bleibt auch der schon jetzt von der BVG engagierte private Sicherheitsdienst. Über eine Stellungnahme zu der entstandenen Sicherheitslücke durch den Abzug der knapp 70 Polizisten denkt die BVG nach einer Tagesspiegel-Anfrage noch nach.

Polizeipräsident Dieter Glietsch hat im Rahmen seiner Neuorganisation der Behörde das „Einsatzkommando BVG“ aufgelöst. Nur in der BVG-Leitstelle wird ein Polizist anwesend sein. Von dort hat die BVG ohnehin einen schnellen und direkten Draht zur Polizei.

Der BVG-Vorstand wollte Mitarbeiter der Verwaltung in den Sicherheitsdienst versetzen. Die Zahl der Beschäftigten an den Schreibtischen soll, wie berichtet, von 1300 auf zunächst etwa 650 verringert werden. Die damit verbundenen Umsetzungen werden jedoch vom Personalrat blockiert.

Nach Ansicht von Christfried Tschepe vom Fahrgastverband IGEB schadet der Personalrat damit dem eigenen Betrieb. Dieses Verhalten sei „selbstzerstörerisch“. Für Fahrgäste verschlechtere sich das subjektive Sicherheitsgefühl, wenn es weniger Uniformierte in den Zügen und auf den Bahnhöfen gebe. Damit bestehe die Gefahr, dass verunsicherte Kunden die U-Bahn meiden, sagte Tschepe, obwohl sie objektiv ein sehr sicheres Verkehrsmittel sei. Er forderte die BVG auf, schnell eine Lösung zu finden. Besonders im Nachtverkehr sei eine Präsenz von Personal erforderlich.

Nach Ansicht des Verkehrsexperten der CDU, Alexander Kaczmarek, ist das Sicherheitskonzept der BVG mit den unbesetzten Bahnhöfen ohnehin unzureichend. Nach Londoner Vorbild sollte es auf allen Stationen Personal geben. Zudem, so hat die CDU im Parlament beantragt, müssten die Bahnhöfe mit Kameras überwacht werden. So lange es für den Abzug der Polizisten keine Alternative gebe, dürften die Beamten nicht aus dem U-Bahn-Bereich verschwinden.

Dem Vernehmen nach ist der Rückzug der Beamten aus der U-Bahn auch innerhalb der Polizei auf Kritik gestoßen. Die gemeinsamen Streifen mit der BVG hätten sich bewährt, heißt es. Bereits unter Glietschs Vorgänger Hagen Saberschinsky hatte es Versuche gegeben, die Polizisten abzuziehen oder sich den Einsatz von der BVG bezahlen zu lassen. Dies hatte der Verkehrsbetrieb stets abgelehnt. Die Regel, wonach Polizisten in Dienstkleidung – wie auch die Feuerwehr – gratis mit Bahnen und Bussen fahren dürfen, besteht weiter. kt

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false