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Die Tarifverhandlungen bei der BVG endeten mit einer Einigung.

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Update

Tarifverhandlungen: Keine Streiks mehr bei der BVG

Einigung bei den Tarifverhandlungen: Nach Tagesspiegel-Informationen waren die Verhandlungen um höhere Löhne und Gehälter bei der BVG erfolgreich. Weitere Streiks wären damit vom Tisch. Noch fehlt allerdings die Zustimmung der jeweiligen Gremien.

Bahnen und Busse der BVG bleiben nicht mehr streikbedingt in den Depots. Die Gewerkschaft Verdi und der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV), der für die BVG die Verhandlungen führt, haben sich am Mittwoch auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Am 18. Februar hatte Verdi durch einen Warnstreik den Betrieb 15 Stunden lang lahmgelegt. An jenem Sonnabend lief noch die Berlinale, und Hertha BSC spielte im ausverkauften Olympiastadion gegen Dortmund.

Die rund 12 500 Beschäftigten bei der BVG und deren Tochterunternehmen Berlin Transport erhalten eine Tariferhöhung um 2,6 Prozent – bei einer Laufzeit von 18 Monaten. Die BVG wollte ursprünglich den Vertrag bis 2015 gelten lassen, was Verdi abgelehnt hatte. Die Gewerkschaft hatte einen Ausgleich der Preissteigerungsrate, die im vergangenen Jahr bei 2,3 Prozent lag, verlangt. Durch die 18-monatige Laufzeit des Vertrags wird dieser Wert jetzt ungefähr erreicht.

Zudem hatte Verdi ein „weiteres Plus“ gefordert. Zugestanden haben die Arbeitgeber hier, dass der 24. Dezember zu einem freien Tag erklärt wird. Da der Betrieb aber auch Heiligabend weiterlaufen muss, erhalten die zur Arbeit eingeteilten Mitarbeiter, vor allem die Fahrer, nun einen Zuschlag für diesen Tag. Neu eingestellte Fahrer erhalten außerdem monatlich 25 Euro mehr als Fahrerzulage, die sich so auf insgesamt 100 Euro erhöht.

Auf der Wunschliste stand auch eine Erhöhung des Weihnachtsgelds um 350 Euro in diesem Jahr und um 250 Euro im folgenden Jahr. Damit hat sich Verdi aber nicht durchgesetzt. Abgelehnt wurde auch der Wunsch, Verdi-Mitgliedern zehn Euro für jeden Urlaubstag zu zahlen. Auch mehr Urlaub gibt es nicht.

BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta bezeichnete den Abschluss als „schmerzhaften, aber dennoch guten Kompromiss“. Bezogen auf die 18-monatige Laufzeit des Vertrags muss das Unternehmen nun rund 20 Millionen Euro aufbringen – nach Tagesspiegel-Informationen fast doppelt so viel wie vorgesehen. Nach Ansicht von Verdi-Verhandlungsführer Lothar Andres passt das Ergebnis, das von der Tarifkommission einstimmig angenommen worden sei, in die Tariflandschaft. Insgesamt führe der Abschluss zu einer Erhöhung der Einkommen um drei Prozent. KAV-Geschäftsführerin Claudia Pfeiffer zeigte sich erleichtert, dass die Verhandlungen nach neun Runden nun ohne weiteren Streik beendet werden konnten. Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bezeichnete den Abschluss als „vertretbar“.

Parallel mit Verdi hatte der KAV auch mit der dbb-Tarifunion verhandelt, die den Abschluss ebenfalls akzeptiert hat.

Mit der Einigung wird es für die BVG nun einfacher, die geplante Erhöhung der Fahrscheinpreise zum 1. August politisch durchzubekommen. Wäre es zu einem langen Streik gekommen, wären höhere Preise wahrscheinlich nicht durchsetzbar gewesen.

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