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Berlin: Kind überlebt Sturz aus dem vierten Stock

Großes Glück: Vierjähriger fiel auf einen Vorbau und kam mit einer dicken Beule am Kopf davon

Unbeaufsichtigt spielte der vierjährige Junge im vierten Stock am offenen Fenster, dann verlor er das Gleichgewicht und stürzte hinab. Rund sechseinhalb Meter tiefer prallte er auf den Beton eines terrassenähnlichen Vorbaus. Er hatte großes Glück: Bis auf eine dicke Beule am Kopf und möglicherweise eine Gehirnerschütterung habe er keine Verletzungen erlitten, hieß es gestern bei der Polizei. Die Feuerwehr brachte das Kind ins Neuköllner Krankenhaus. Lebensgefahr besteht nicht.

60 Mietparteien wohnen in dem Betonklotz an der Werbellinstraße gegenüber der KindlBrauerei. Er ist in einen West- und Nordflügel unterteilt. Die Namen an den Briefkästen tragen türkische, arabische, asiatische und einige wenige deutsche Namen. Die wenigsten Hausbewohner sind an diesem Sommersonntag zu Hause. Diejenigen, die die Wohnungstür öffnen, haben weder etwas gesehen noch etwas von dem Unglück gehört. Zwei junge türkische Frauen lassen durchblicken, dass sie kein Deutsch sprechen, als sie nach dem Unfall gefragt werden.

Schräg gegenüber im Briese-Eck haben die ersten Stammgäste zwar am Sonntagvormittag einen Notarztwagen und mehrere Funkwagen der Polizei beobachtet, aber „wir dachten, da drüben gibt’s mal wieder eine Schlägerei“. Dabei zeigte der Lokalgast am Tresen mit dem Daumen über die Schulter auf das gegenüberliegende Gebäude. Was sich dort abspielt, stößt in der Eck-Kneipe auf geringes Interesse: „Wir bleiben lieber unter uns.“

Die Gefahr, dass ein Kind in die Tiefe stürzen könnte, sah eine junge Frau – auch sie ist Stammgast im Lokal – aber schon kommen: „Da spielen öfter mal Kinder unbeaufsichtigt am Fenster“, hat sie in der Vergangenheit mehrfach beobachtet. Dann fragt sie: „Wo waren eigentlich die Eltern, als das passiert ist?“ Die Eltern des Vierjährigen hielten sich am Sonntag gegen 9.45 Uhr offenbar in einem anderen Zimmer der Wohnung auf und glaubten, ihr Kind kurz allein lassen zu können. Die Polizei prüft jetzt, ob sie ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben.weso

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