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Berlin: Kinder in die Küche

In der Neuköllner Kita Mini-Mix-International kochen die Kleinen selbst

Für Erwachsene bedeutet dieses Restaurant Rückenschmerzen – für Kinder ist es genau richtig. Spüle und Herd sind hüfthoch und auch die Stühle und Tische sind in kindgerechter Größe. Messer und andere scharfe Gegenstände sind dagegen in sicherer Höhe deponiert. Die Kita Mini-Mix-International im Neuköllner Rollbergkiez stellte gestern ihr neues Kinderrestaurant vor. „Damit schließen wir eine Lücke“, sagte Kerstin Schmiedeknecht vom Quartiersmanagement im Kiez. Das Quartiersmanagement finanzierte das Restaurant mit 9000 Euro.

Mit der Lücke meint sie das ungesunde Essverhalten der Kinder. „Wir haben festgestellt, dass das Mittagessen bei uns oft ihre erste Mahlzeit am Tag ist“, sagte Leiterin Monika Singer. Das soll bei den 280 Kindern in der zweitgrößten Kita Berlins jetzt anders werden. Die Erzieher bereiten im Restaurant zusammen mit den Kleinen morgens ein vollwertiges Frühstück zu. Viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte stehen auf dem Speiseplan. Frühstück und Mittagessen kosten fünfzig Cent am Tag. Das reicht, um die Kosten zu decken und kommt den Eltern im Kiez entgegen, in dem etwa die Hälfte der Bewohner Unterstützung vom Staat erhält. 96 Prozent der Kinder sind nichtdeutscher Herkunft.

Im Restaurant sollen sie aber noch mehr lernen. Am Kühlschrank hängt eine Tabelle mit den Erntezeiten von Obst und Gemüse. Derzeit kochen zu den internationalen Wochen Eltern und Kinder zusammen Gerichte aus verschiedenen Ländern. Einmal die Woche gibt es aber auch Nutella- und Marmeladenbrötchen. „Wir wollen die Kinder ja nicht ganz enthaltsam machen“, sagte Singer.mj

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