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Berlin: Kinderfestival: Nach Basketball und Trampolin geht es in den Kariestunnel

Ein bisschen hat es den Anschein, als hätten selbst die Kleinsten sich schon für das große Fest herausgeputzt. Die sechsjährige Alia jedenfalls sieht mit ihren fein säuberlich geflochtenen Zöpfen, ihrem pinkfarbenen T-Shirt und ihren Hochwasserjeans ziemlich schick aus dafür, dass sie inmitten eines Streetball-Platzes steht und von einem ausgesprochen norddeutsch klingenden Moderator angefeuert wird.

Ein bisschen hat es den Anschein, als hätten selbst die Kleinsten sich schon für das große Fest herausgeputzt. Die sechsjährige Alia jedenfalls sieht mit ihren fein säuberlich geflochtenen Zöpfen, ihrem pinkfarbenen T-Shirt und ihren Hochwasserjeans ziemlich schick aus dafür, dass sie inmitten eines Streetball-Platzes steht und von einem ausgesprochen norddeutsch klingenden Moderator angefeuert wird. Zwar ist Alia, die sich nicht ganz sicher ist, in welchem Bezirk sie wohnt, sondern nur den Straßennamen weiß, auch noch nicht viel größer als der Basketball und meilenweit davon entfernt, in absehbarer Zeit aus eigener Kraft den Korb zu treffen - doch dafür sind ja David und Joe da, zwei echte amerikanische Basketball-Player. Die beiden Hünen hieven Alia samt Ball auf ihre Schulter - und zack, drin ist der Ball. Tosender Applaus, doch schon im nächsten Moment geht es weiter. Jetzt sind die Älteren am Zug. Wer auf Anhieb den Korb trifft, darf am nächsten Spiel teilnehmen.

Schon der erste Tag des siebten Kinderfestivals war ein voller Erfolg. Während die ersten Stunden noch etwas ruhig waren, tummelten sich gestern gegen Mittag bereits Tausende Kinder und Jugendliche auf dem Gelände des Sportforums Hohenschönhausen. Noch bis zum Sonntag gehört das mehrere hunderttausend Quadratmeter große Gelände, auf dem noch bis vor kurzem die 100 Berliner Olympioniken für ihren großen Auftritt in Sidney trainierten, der Jugend. Veranstaltet wird das Fest vom Verein "Juventus - zum Schutz für Kinder und Jugend".

Obwohl auch in Hohenschönhausen ohne Sponsoren nichts geht und dem Besucher erst einmal diverse Anbieter von Nudeln, Kaffee, Süßigkeiten und Erfrischungsgetränken ins Auge fallen, dreht sich bei genauerem Hinsehen doch das meiste um Sport: Eine riesige American-Football-Anlage ist im Angebot, an der Inline-Skate-Bahn gibt es alles auch zum Ausleihen, auf dem Street-Soccer-Platz können sich unter den Augen eines wachsamen Schiedsrichters die Nachwuchs-Kicker ausprobieren. Es wird auf Trampolinen gehüpft, auf Luftkissen herumgetobt und geboxt. Und wer Gefallen daran findet, der kann sich auch gleich rundum informieren: Die 80 Berliner Sportvereine, die die Stände in Hohenschönhausen betreiben, stellen auch in diesem Jahr insgesamt 1600 Freimitgliedschaften für ein Jahr zur Verfügung. Im vergangenen Jahr wurden auf diesem Weg etwa 800 neue Vereinsmitglieder geworben.

Die 16jährige Dana, die sich mit ihrer siebenjährigen Schwester Leonie aus dem fernen Tempelhof auf den Weg gemacht hat, ist jedenfalls völlig begeistert: "Wenn man Ferien hat, ist das genau das Richtige", erzählt sie, "außerdem finde ich es gut, dass man die Ansprechpartner vor Ort hat. Und ein bisschen Sport kann uns ja allen nicht schaden." Der Stand, vor dem sie steht, hat allerdings mit sportlicher Betätigung nur mit viel Fantasie etwas zu tun. Gemeinsam mit ihrer Schwester hat sie sich soeben in den Karies-Tunnel getraut. Wie das geht? "Man schmiert sich etwas auf die Zähne, das da drin im Dunklen auf den Karies-Stellen leuchtet; anschließend putzt man sich die Zähne und geht noch einmal durch den Tunnel." Bis zum Sonntag rechnen die Veranstalter mit über 400 000 Besuchern.

Jeannette Goddar

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