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Berlin: Klaus Groth und die Millionen der Bankgesellschaft

Als Bauunternehmer mag Klaus Groth nicht gern bezeichnet werden. „Ich bin selbstständiger Unternehmer, Projektentwickler und Bauträger“, sagte der 66Jährige am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss zum Bankenskandal.

Als Bauunternehmer mag Klaus Groth nicht gern bezeichnet werden. „Ich bin selbstständiger Unternehmer, Projektentwickler und Bauträger“, sagte der 66Jährige am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss zum Bankenskandal. Der CDU-nahe Unternehmer wurde schon 2001 vor dem ersten Untersuchungsausschuss angehört. Auch damals drehte sich alles um die Frage: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Parteispenden des Bauträgers und Krediten der Berlin Hyp?

Klaus Groth erzählte: 1990, 1991 und 1992 habe er je 100 000 Mark, 1994 noch einmal 25 000 Mark an die Berliner CDU gespendet. 1995 erhielt die Bundes-CDU 30 000 Mark von Groth. Auch SPD und FDP seien in den Genuss von Spenden gekommen. Die Summen konnte Groth nicht näher beziffern. Bei den Kreditgeschäften mit der Bankgesellschaft habe es sich um branchenübliche Finanzierungen gehandelt. Beträge wurden im öffentlichen Teil des Ausschusses nicht genannt.

Anfang 2001 begann die Affäre um die Groth-Millionen, kurz vor der Bankenaffäre. Damals gab man die Gründung der Gesellschaft „Groth-Holding“ bekannt: Der Unternehmer sollte 60 Prozent der Gesellschaftsanteile halten, die damalige Bankenimmobilientochter GIB 40 Prozent. Man pumpte reichlich Kapital in die Firma, doch im Zuge der Bankaffäre verlor die Bank ihr Vertrauen und Interesse in die Firma. Der Streit endete 2004 mit einem Vergleich vor Gericht.

Der erste Untersuchungsausschuss kam 2001 zu dem Ergebnis, dass Geldspenden von Groth das Kreditengagement nicht beeinflusst hätten. Auch die gestrige Anhörung brachte den Ausschussvorsitzenden Frank Zimmermann (SPD) zu keiner anderen Erkenntnis. sib

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