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Berlin: Kleiner Umzug statt großer Parade

Sonnabend beginnt die „Love Week“. Und Techno-Fans demonstrieren wieder

Er läuft und läuft und läuft: Gerade noch trabte Matthias Roeingh alias Dr. Motte mit der Olympiafackel durch die Straßen, nun ist er schon wieder unterwegs. Allerdings wird der Gründer der Love Parade nicht von Etappe zu Etappe, sondern von Party zu Party rennen. Denn am Sonnabend beginnt die „Love Week“ – zehn TechnoTage mit über 100 Veranstaltungen. Am 10. Juli dann geht Dr. Motte mit Discjockey-Kollegen wie Westbam und Paul van Dyk für die Rettung der Love Parade auf die Straße. Unter dem Motto „Fight the Power – Clubculture versus Ignorance“ wollen die Initiatoren vom Szenemagazin „Partysan“ mehr als 5000 Menschen auf dem Kurfürstendamm versammeln. Eines ist klar, es wird eine sehr bescheidene Form der Love Parade geben. Von „fünf Kleinlastern auf dem Ku’damm“ spricht die Polizei. Tanzen ist auf den Wagen verboten, die Leistung der Boxen auf den Lkw dürfe „nicht mehr als sechs Kilowatt“ betragen. Als vor fünf Jahren noch 1,5 Millionen Menschen bei der Love Parade im Tiergarten feierten, rollten 50 Sattelschlepper mit insgesamt über 1000 Kilowatt über die Straße des 17. Juni.

Mit Anwohnerschutz hat das in diesem Jahr wenig zu tun. Dass die Techno-Fans überhaupt auf der Straße tanzen dürfen, liegt am Status der neuen Veranstaltung. Sie gilt im Gegensatz zur Love Parade als Demonstration. Deshalb übernimmt die öffentliche Hand auch alle Folgekosten wie Müllbeseitigung, was die Protestler in Zukunft wieder für die Love Parade erreichen wollen.

Auch wenn das Ziel nicht erreicht wird: Die Love Parade kehrt wohl 2005 in der bekannten Form zurück. Das Unternehmen Samsung verhandelt als Sponsor mit den Organisatoren und dem Senat. „Wir halten uns noch alle Optionen offen“, heißt es bei Samsung. Bis dahin rollen eben nur die Kleinlaster über den Ku’damm. Und Dr. Motte läuft.AG

Weiteres im Internet unter:

www.love-week.de

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