zum Hauptinhalt
Zwei Klimaaktivistinnen haben sich am Donnerstag in Berlin an einem Gemälde festgeklebt.

© Letzte Generation

Update

Aktion von „Letzte Generation“: Klimaaktivistinnen kleben sich an Cranach-Gemälde in Berliner Gemäldegalerie

Auch in Berlin haben sich Aktivistinnen nun an einem Gemälde festgeklebt. Die Innensenatorin geht von einem erheblichen Schaden aus.

Trotz verschärfter Sicherheitsmaßnahmen haben sich zwei Klimaaktivistinnen erneut an einem Museumsbild festgeklebt: Am Donnerstagnachmittag in der Gemäldegalerie in Berlin am Rahmen des Gemäldes „Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553). Dabei wurde die Alarmanlage ausgelöst. Laut Polizei nahmen die alarmierten Polizeieinsatzkräfte die beiden Frauen fest, nachdem sie durch Mitarbeitende des Museums mit einem Lösungsmittel vom Rahmen gelöst wurden. Die 19- und die 24-Jährige hatten ein Plakat der Bewegung „Letzte Generation“ dabei, auf ihren T-Shirts stand „Stoppt den fossilen Wahnsinn“. Der Bereich wurde abgesperrt, Polizei war nach Museumsangaben vor Ort.

Eine ebenfalls 24-Jährige sowie ein 58-Jähriger, die im Verdacht stehen, an der Aktion mitgewirkt zu haben, indem sie die Tat filmten, wurden ebenfalls festgenommen. Während die mutmaßlich Filmenden sowie die 19-Jährige nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen wurden, wurde die erstgenannte 24-Jährige dem Polizeilichen Staatsschutz beim Landeskriminalamt der Polizei Berlin überstellt, wo die weiteren, noch andauernden Ermittlungen geführt werden.

Über mögliche Schäden gab es noch keine Informationen. Nach den jüngsten Vorfällen seien Museen und Aufsichtspersonal zusätzlich sensibilisiert worden, sagte Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, in einer ersten Reaktion der dpa in Berlin. „Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nie.“

Von Seiten der „Letzten Generation“ wurde die Wahl des Gemäldes „Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ begründet. „Auf einer zwei oder vier Grad heißeren Welt wird es keine sichere Zuflucht mehr geben“, hieß es in einer Mitteilung.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Cranachs Gemälde zeigt Maria und Joseph mit dem Jesus-Kind, die sich auf ihrer Flucht umringt von einer Schar von Engeln erschöpft ausruhen. In der Mitteilung begründete Aktivistin Lina Eichler die Attacke: Sie habe sich an das Gemälde geklebt, „um für eine sichere Zukunft für uns und alle Kinder zu kämpfen“.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) teilte auf Twitter mit: „Ich verurteile die heutige Aktion von Aktivisten der ‚Letzten Generation‘ in der Berliner Gemäldegalerie auf das Schärfste. Durch das Ankleben am Rahmen eines der bedeutendsten Bilder von Lucas Cranach dem Älteren ist von einem erheblichen Schaden auszugehen.“ Und weiter: „Mit einer mutwilligen Beschädigung von Kunstwerken auf die Klimakrise aufmerksam zu machen, ist eindeutig der falsche Weg.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Bereits die ersten Aktionen hatte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, am Donnerstag verurteilt. „So sehr ich die Verzweiflung der Klimaaktivisten nachvollziehen kann, so deutlich sage ich, die Aktionen sich an Rahmen berühmter Kunstwerke zu kleben, sind eindeutig der falsche Weg. Die Gefahr der Beschädigung der Kunstwerke ist sehr groß“, hieß es in einer Mitteilung.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Am Mittwoch hatten sich zwei Klimaaktivisten im Frankfurter Städel am Rahmen eines großen Gemäldes festgeklebt. Am Dienstag hatte es eine ähnliche Aktion in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden gegeben.

In diesem Jahr blockierten die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ bundesweit bereits Hunderte Straßen. Die Aktivisten fordern von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dass sie sich stärker für den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen. (dpa/Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false