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Kliniken: Charité saniert und baut neu

185 Millionen Euro - teurer dürfen die Bauarbeiten bei der Charité in Mitte nicht werden. Dafür bekommt sie - vorübergehend - ein neues Bettenhaus und behält das alte.

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Der Aufsichtsrat der Charité hat am Donnerstag die Sanierung des bekannten Bettenhochhauses in Mitte beschlossen. Die Kosten für die Bauarbeiten hat das Gremium auf 185 Millionen Euro begrenzt. Die Bettenzahl des Klinikstandortes in Mitte wird um rund 200 auf 804 reduziert. Nicht zufrieden war der Aufsichtsrat dem Vernehmen nach mit der Vorbereitung der Leitung des Universitätsklinikums auf diese Sitzung. Nach wie vor fehlten belastbare Zahlen, wie die Klinik die Bauzeit von zwei Jahren liquide überstehe, hieß es aus Aufsichtsratskreisen. Der Charité-Vorstand müsse zum zweiten Mal nachsitzen. Vor gut drei Wochen hatte der Aufsichtsrat in einer Sitzung die Klinikleitung aufgefordert, sein Konzept für den Umbau mit Zahlen zu überarbeiten.

Der Aufsichtsratsvorsitzende, Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD), und Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos für SPD), Mitglied im Aufsichtsrat, haben durchgesetzt, dass die Charité einen Liquiditätsnachweis als Voraussetzung für die Planung vorlegen muss. Zeitliche Vorgaben gibt es nicht. Ein professionell geführter Gesundheitsbetrieb könne einen Nachweis zügig bringen. Wie lange die Charité dafür brauche, wisse man nicht, hieß es weiter.

Die Sitzung sei dennoch positiv verlaufen, in der Charité sei man zuversichtlich, sagte eine Sprecherin. Während der Sanierung müsse zeitweise mit einem geringeren Umsatz gerechnet werden, teilte die Klinik mit. Die Bauphase werde zwei Jahre betragen. Um die Sanierungsphase am Bettenturm möglichst kurz zu halten und die Patienten möglichst wenig zu belasten, plane man auf dem Gelände in Mitte einen Interimsbau.

Erst kürzlich hatte der Senat beschlossen, dass auch die Klinikstandorte in Wedding und Steglitz erhalten bleiben sollen. Für dringend nötige Investitionen bekam die Charité 330 Millionen Euro zugesagt, was Leitende Ärzte, Personalräte und Klinikkenner für knapp halten. Als Sparmaßnahme war aber der Abbau von stadtweit 500 Betten vereinbart worden. Vermutlich werden auch an den anderen zwei Standorten in der Stadt noch Betten gestrichen werden.

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